Neues Deck!

Es ist (fast) vollbracht. Zumindest klebt das neue Hollweg Marine Deck nun und es ist verfugt. Das war alles in allem echt eine scheiß Arbeit und ich würde das nicht wieder tun. Das Endergebnis ist für mich noch nicht ganz überzeugend. Ich werde noch einiges an kosmetischer Nacharbeit haben bis das für mich passt. Die Achtern Backskisten-Luke muss auch noch eingebaut werden. Das sollte aber die wenigsten Probleme machen.

Insgesamt war der ganze Projekt Lifecycle eher haarsträubend und viele Rückschläge Im wesentlichen hat hier Hollweg Marine einfach nur nen miesen Job abgeliefert. Trotz klarer Ansage haben sie nicht die gelieferten CAD Files genommen sondern meine Schablonen. Und selbst wenn, dann kann man zwei offensichtlich identische, nur spiegelverkehrte Teile nicht mit solchen Unterschieden liefern. Zum Glück nur zu groß, was mir einiges an Schleif und Stichsägentangos einbrachte. Ein Teil zu klein oder in der Form falsch, so dass ich es anpassen musste, dass ich an der hinteren Fuge nicht zu breit werde. Die vordere Fuge ist daher breiter als es eigentlich sein sollte.
Dann haben sie mir noch weißes statt schwarzen Sika geliefert und das noch mit Ablaufdatum Liefertermin. Ist zwar nicht soooo schlimm bei 295 UV aber da hätte man drauf achten können / müssen.

Egal, Linguini rückt dem Wasser näher. Aber erstmal mach ich ne Pause und am kommenden Wochenende, wenns auch wieder regenfrei wird, gehts mit Kosmetik und dann mit Frühjahrsputz weiter. Dann muss der Mast wieder draufgelegt werden, vorab aber die neuen Wanten am Mast einstellen. Ach ja, die Fenster neu eindichten steht ja auch noch auf dem Programm. Mist, hab ich fast verdrängt 🙂

Neuer Decksbelag
Neuer Deckbelag

Beim Beschweren geht einfach alles, hauptsache Gewicht!

Weiterlesen

Fugenalarm! Sika, Pantera, Butyl?

Ist nicht ganz neu aber jetzt nervt es echt. Das Problem ist wohl auch durchaus verbreitet.

Problem!

Die Fugen meiner Fenster sowie auch die gesamte Deck zu Rumpf Verfugung wurde laut Makesails Chef Massimo mit Sika 295 UV verfugt.
Die Fugen reagieren leider auf UV-Licht sowie Reinigungsmittel (Chemikalien) mit einem Schmieren bzw. mit einem Freisetzen von Farbe. Das läuft dann von der Fuge aufs Gelcoat und muss extra weggewischt werden In Haarrissen, jedes Boot hat die spätestens nach ein paar Jahren, setzt sich die Brühe dann ab und ist schwer rauszubekommen. Ok, die Haarrisse sind damit eindeutig identifiziert aber schön ist das nicht.
Viel schlechter ist dabei aber die Rissbildung die sich an den Fensterfugen zeigt aber auf bereits na der Deck/Rumpf Fuge auftaucht. Dort habe ich bereits ausgebessert.

Aufgabe

Ziel muss sein, alle Fugen zu entfernen und zu erneuern. Nur wie und mit was ist die Gretchenfrage.

Nach der Durchsicht der diversen Datenblättern der Produkte von Sika und von Pantera, zeigt es sich, dass die Sika Produkte mit dem Zusatz „UV“ im Namen, zwar UV-stabiler sind als die anderen Produkte, aber eben nicht UV-stabil über ~ Zeit. Schöner Mist. Ich habe bei Sika angefragt ob aktuelle Produkte verbessert wurden und ob ich, dass anscheinend verwendete 295 UV nun dazu nutzen kann. So richtig wohl ist mir dabei allerdings nicht.

Die Chemie von Sika und Konsorten

Eine der schlechten Eigenschaften von PU ist, es ist nie 100% UV-stabil und hat auch diverse Probleme mit Chemikalien die in Reinigungsmitteln vorkommen. Tenside lösen die Farbstoffe aus PU. Je älter und UV-belasteter eine PU Fuge ist, desto leichter werden Farbstoffe und mehr ausgespült. Neben der Sauerei resultiert das dann eben auch in Rissbildung, wenn genug „Material“ ausgespült wurde.
Also ist PU ohne stabilisierende Chemie untauglich, wahrscheinlich egal wie der Herstellername lautet.

Pantera

Pantera hat Produkte die nicht auf PU basieren und als UV-stabile Dichtmasse geeignet sind. Ob das nun wirklich ein Ersatz ist oder nur die Pest durch Cholera ersetzt wird ist fraglich. Allerdings bestätigen die Datenblätter bei Pantera SEA LINE 1000DC oder MARINE DECK MD-3000/30 V3, eine extrem gute UV-Beständigkeit und untermauern das mit Tabellen zu unterschiedlichen UV-Belastungen und sogar durch Tests bei denen u.a. Boracol als Reinigungschemie eingesetzt wurde. Das schafft etwas mehr Vertrauen.
Die Produkte sind u.a. allerdings Silikon basiert Silikon ist ja grundsätzlich böse auf dem Gelcoat, weil man eine Fläche auf der Silikon angewendet wurde nicht mehr lackieren kann. Man kann sie allerdings mit Silikonreiniger und Primer entsprechend vorbehandeln, womit dieses Problem keines mehr ist. Aber ich will an bzw. um die Fugen auch nichts lackieren.
Somit wäre das eine Alternative. Eine Anfrage an Pantera ist gestellt, ein ordentliches Fugenmesser habe ich bereits, jetzt muss ich nur noch wissen wie ich die Fugenreste, alles werde ich nicht wegbekommen, behandeln muss, damit das Produkt dauerhaft haftet Irgendein Primer wird das schaffen.

Die Hersteller (EDIT)

Sika hat mich angerufen, Pantera ne Mail geschrieben. Ich konsolidiere das mal. Theoretisch kann die Symptomatik bei 295UV nur dann auftreten, wenn man den Fugen mit einem alkoholhaltigen Reiniger zu nahe gekommen ist. Das schädigt, vor allem in der ersten Zeit einer Fuge, indem das im Material enthaltene Isocyanate aufgelöst wird. Der Prozess ist dabei wohl nicht umkehrbar. Und ja, ich habe sicherlich die Fenster mal mit Glasreiniger behandelt, der ist oft auch mit einem Alkoholanteil.
Sika empfiehl, mit Sika 295UV neu zu fugen und dann eben bei den Reinigern darauf achten, dass kein Alkohol enthalten ist. Alternativ Sika 591, der als STP Dichtstoff unempfindlicher gegen Alkohol wäre.
Als Alternative von Pantera wird mir Sea Line 1000D empfohlen. Hier muss ich aber definitiv den gesamten Alt-Dichtstoff entfernen.
Somit habe ich mich für das Sika 591 plus Aktivator 205 entschieden. Aktivator hab ich in meinem Hollweg Deck Paket genug dabei. Muss ich also nur noch ne Kartusche 591 ordern. Und dann der ganze Spaß mit der Fuge. Was ein Mist!

Der Arbeitsauftrag

Dann werde ich die Fenster noch vor dem Italientrip neu verfugen Die Decks/Rumpf Fuge ist ne größere Geschichte. Das würde ich vermutlich dann am Brombachsee durchführen. Da man da immer am Rand arbeitet, falle ich lieber ins Wasser als aus 3.4 Metern auf den Stein :-).

Ein Wort zu Butyl

Es wird von, ich nenne sie mal vollständig Unwissende, Butyl für so manche Anwendungen im Bootsumfeld geworben Ich hab keine Ahnung woher diese „You Tube Stars“ ala Marietim u.a. ihre Überzeugung her haben, wahrscheinlich aus der Bewertung 4 Sekunden nach Anwendung, aber Butyl ist der aller größte Mist wenn es um UV und Salzwasser und Chemie geht. Finger weg! Im Motorraum oder generell innen ist das was anderes.

Beitragsbild unter CC Lizenz: Tubag

Weiterlesen
Exzenterschleifer Sika AbraNet

Kurz vor Kleb!

Wieder ein Stückchen weitergekommen. Die Flächen sind so sauber wie es mit vertretbaren Mitteln geht. Wichtig, die Kanten bzw. Ränder sind da sauber wo später die Fuge des Hollweg Decks klebt. Es sind zum Glück weniger Macken als erst gedacht durch die Arbeit mit dem Oszillierer und Stemmeisen entstanden und so kann ich heute bei Sonnenschein mein Topcoat anrühren und die Stellen ausgleichen. Das wird dann nochmal spannend, denn dazu muss ich ja quasi die Kante modellieren. Wird schon klappen. Neue Wanten sind ebenfalls bestellt und die Maststütze ist weiter optimiert und wiegt quasi nichts mehr. Neues Bugrad am Trailer mit Gewichtsanzeige. So langsam wird das und Italien kann kommen!

Aber wenn ich dann Linguini so betrachte, wäre es eigentlich auch ok gewesen, wenn ich die Flächen einfach mit einem Antirutsch-Belag gestrichen hätte. Aber das HM-Deck liegt im Keller und wartet sehnsüchtig :-).

Das entfernen der Sikareste mit den Wollscheiben geht gut, macht aber echt nen Saudreck der sich in jeder Ritze versteckt. Die beste Methode war, die bereits einmal grob mit der Wollscheibe „geschliffenen“ Ränder mit Kleberentferner einpinseln, kurz warten und mit der Wärmepistole leicht erwärmen Dann nimmt die Scheibe alles ratzfatz web. Kleinigkeiten macht eine grobe Politur.

Die AbraNet Scheiben sind echt saugut!

Na, das kann sich doch sehen lassen. Die Kanten auspoliert, damit Sika gut kleben kann.

Am Ende kann man dem Verlauf des „Randes“ gut mit der Klinge folgen. Easy! Die Macken auf der Eben, sie Hauptsächlich durch das Oszillieren entstanden sind werden im Anschluss flächig ausgebessert.

Voilá – für heute genug!

Weiterlesen
Translate »