WLAN Router & iPhone Hotspot auf dem Boot

Nicht wenige nutzen einen WLAN Router auf ihrem Boot um einen zentralen Netzwerkknoten zu haben, an dem man sich anmelden kann und über ihn alle Systeme die im Netz eingebunden sind zu erreichen. So auch auf Linguini.
Im Wesentlichen sind es diese Gerätschaften:

NMEA Daten werden im Yacht Device gesammelt und an den WLAN Router gesendet. Daten aus dem Raymarine Plotter werden ebenfalls über den Router ausgeliefert und empfangen um sich z.B. über ein Netz mit dem Plotter zu verbinden. Gleichzeitig übernimmt mein iPhone die Aufgabe eines Hotspots und stellt einen Internetverbindung, einen Internet-Breakout her, die alle Devices nutzen können. Vorteil ist, die Anmeldung an den Router bleibt immer gleich, egal ob ich den Hotspot oder sonst was ändere.

Das IOS Problem!

Eigentlich ein Feature, welches aber zur Verzweiflung bringen kann wenn man es nicht kennt. Apple hat irgendwann ab IOS 13 (evtl. sogar früher) die Funktion der Privaten WLAN-Adresse eingeführt. Dabei ändert das Iphone die MAC-Adresse bei jeder Verbindung zu einem WLAN-Router. Damit wird es enorm erschwert, ein Device über mehrere Router zu verfolgen. Bei den Router Verbindungen kann man das allerdings deaktivieren.

Nutzt man nun den persönlichen Hotspot des iPhones um zum Beispiel, so wie ich in dem Bild hier, den Router damit zu verbinden, machen Router das in aller Regel auf Layer 2 Eben, also über die MAC-Adresse. Nun ist beim persönlichen Hotspot aber das selbe Sicherheitsfeature implementiert worden. Sprich, die MAC-Adresse ändert sich bei jedem Connect zufällig und der mit dem iPhone verbundene Router verliert die Verbindung. Und hier kann man das leider nicht abstellen.

Tja und das muss man dann erstmal rausfinden.

Ich habs am Ende über die Logs herausgefunden und dann über die Communities den Fehler verifiziert. Mein kleiner Travel Router mag leider nur Layer 2 und kann somit diese Funktion nicht mehr erfüllen.

Doch was tun?

Zuerst dachte ich an einen Defekt. Neuen Router bestellt, selbes Problem. Dann in den Logs gesehen, dass der Router immer die Verbindung zur MAC verliert. Ok, Problem erkannt und…… ein anderer neuer Router muss her. Nämlich einer, der die Verbindung auf Layer 3 Ebene über die IP-Adressierung aufbauen kann. Nur leider gibts da nicht viele in einer sinnvollen Größe und Stromversorgung für ein Boot. Eigentlich gibt es nur einen, den GLi Mango Router. Ok, bestellt und getestet, funktioniert auf Anhieb. Der Router ist mit OpenWRT bestückt aber leider ziemlich kastriert in seiner Standard Konfiguration. Will man also mehr von seinem Router wie z.B. mit unterschiedlichen VLans arbeiten und etwas mehr Security reinbringen wenn man sich z.B. mit Hafen WLAN´s verbindet, dann muss man LUCI, die OpenWRT Configurations Webinstanz installieren. Das geht spielend nur danach geht eben genau die gewünschte Layer 3 Connectivity nicht mehr. Ok, in LUCI eingestellt und es geht. Neu gestartet und es geht nicht mehr bei unveränderter Konfiguration. Zum Glück hab ich schon so viel graue Haare.

Ich hab es auf dem Gli nun nicht rausgefunden, wie ich ein Standard OpenWRT dazu bekomme auf Layer 3 zu arbeiten. Also wieder auf Werkseinstellung und geht halt ohne weitere Funktionen.

Mein alter TL-WR904AC kann doch auch OpenWRT?

Ich erinnerte mich daran, dass die Kiste das auch kann. Also OpenWRT auf den Router geflasht. Wer nicht weiß wie das geht, einfach nach OpenWRT TP-WR904 suchen.
Nachdem das System nun frisch war, die 2.4 Ghz WLAN entsprechend konfiguriert und voilá, ich hätte gar keinen anderen Router gebraucht. Nu versteht der alte Router sich mit dem iPhone und alles ist wie gewohnt. Und ich kann weitere VLans konfigurieren um z.B. den WLan Hafentraffic über die 5G Verbindung zu verbinden und mit entsprechenden Firewall Regeln zu sichern.

Die Verbindung mit dem iPhone dauert ab und an echt lange. 2 Minuten kann das schon. Also nicht wundern.
Den GLi Router behalte ich dennoch als Backup.

Iphone Settings

Beim iPhone muss man übrigens den Schalter „Kompatibilität maximieren“ in den persönlichen Hotspot Einstellungen immer aktivieren. So konfiguriert sendet das iPhone lediglich über das 2.4GHz Netz. Ein kleines Kompatibilitätsproblem zwischen dem Hotspot und den bekannten Travel Routern.

Natürlich könnte es sein, dass es noch eine andere Lösung gibt oder geben kann. Nach meiner Recherche Stand heute leider nicht. Somit wäre es nett, wenn Du eine weitere Lösung, zum Beispiel ein Setting im iPhone, kennst, einfach zu kommentieren.

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Colourfull!

Endlich! Eher durch Zufall bin ich auf einen Lieferanten von Gelcoat Repair Spachtel in RAL 9003 gestoßen. Bei Boatlab gibts den in einer, von der Viskosität her, recht festen Form, damit auch vertikales Arbeiten funktioniert. Ich hatte in der Vergangenheit ja mit Selva Topcoat gearbeitet, das grundsätzlich echt gut ist aber eben zu dünnflüssig und damit zu aufwendig an der Vertikalen zu verarbeiten.

Linguini hat ja ein paar kleinere Narben aus den letzten beiden Saisons, die werden nun fachmännisch unsichtbar gemacht.

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Teak & Tracking Bastelstunde

Diese Saison war nun nicht was wir uns vorgestellt hatten. Zu Beginn des Jahres kalt und Regen, dann brütende Hitze und keinerlei Wind, gefolgt von einer weiteren sehr langen Regenperiode. Da wir meist nur an den Wochenenden zum Segeln kommen, war die Chance sehr niedrig, gutes Wetter und Wind zu erwischen. Und ja, die niedrige Wahrscheinlichkeit traf bisher ein. Mal sehen, wir haben noch exakt 2 Wochenenden bis die Saison für uns in diesem Jahr vorbei ist.

Wenn ich nicht am Segeln bin, dann kommen auch nicht so viele Ideen zum Boot. Sinnige oder unsinnige. Ein paar hab ich allerdings im Kopf und will die mal hier mitschreiben.

Teak runter

Definitiv eine Idee die umgesetzt wird. Das originale Teak war nie eine Zierde und nach den wenigen Jahren bereits am Ende. Hier hatte Makesails deutlich gespart, leider. Also runter damit und was neues drauf. Nur was?

Klar war, Holz wird es nicht. Keine Lust mich noch weiter am Raubbau der Regenwälder zu beteiligen. Und zertifiziertes Teak ist auch nichts anderes. Dort wo das wächst war vorher Regenwald.

Also kommt Kunststoff auf das Deck oder vielleicht auch nur Farbe? Ein Antirutschbelag? Hmmh, sieht auf dem Laufdeck vielleicht noch ok aus aber im Cockpit? Am Ende habe ich mich für ein Deck von Hollweg Marine entschieden. Warum? Weil hier die Platten gegossen werden und nicht aus Streifen geklebt. Die „Sika-Linien“ werden nachträglich in gefräste Nuten eingebracht, quasi ein doppelter Fake 🙂

Glücklicherweise habe ich Davide getroffen. Ein anderer Make 25 Segler aus Italien. Wir waren in regem Austausch, denn er hat die Baunummer 1 der Make 25 vom Bauherrn persönlich gekauft. Und so ne Baunummer 1 ist ja meist dazu da um den Proof of Concept zu liefern. Also die Segeleigenschaften zu bestätigen und alle Umsetzungen des Designs auf Tauglichkeit zu prüfen. Leider in sehr spartanischer Ausstattung und Verarbeitungsqualität. Kein Vergleich zu den darauffolgenden Booten. So hat Davide diesen Winter einiges zu tun um seine „Tiffany“ aufzurüsten. Ich helfe ihm mit meinem Wissen zu meinem Boot so gut es geht und er hat mir dafür bereits sehr gute Dinge geliefert, wie zum Beispiel die originalen CAD Zeichnungen der Teak Decksbeläge.

Make 25 CAD Teakauflagen

Das ist für Hollweg Marine nun natürlich recht simpel zu fertigen. Um ganz sicher zu gehen habe ich ein paar Maße mit den originalen Maßen meines Bootes verglichen. Passt 100%ig.

Bei der Farbe haben wir uns für den Farbton Korsika entschieden.

Hollweg Marine Deck Korsika

Ein leicht ergrautes Teak simulierend, braucht das Deck zukünftig nur noch minimale Pflege und Spreißer im Po gehören der Vergangenheit an. Kostenpunkt für die neuen Auflagen rund € 2.300,- inkl. Kleber usw.

Das wird ein Packen Arbeit aber ich freue mich schon auf das Ergebnis.

Pediküre

Doch bevor ich das Holz entferne ist Linguini noch bei der Pediküre. Das Unterwasserschiff wird neu aufgebaut. Nicht das etwas defekt wäre, aber alle 10 Jahre gehört sich das wenn man lange Spaß an seinem Boot haben will. Also alles bis aufs Gelcoat runter, 5 X Epoxy Primer streichen und dann ein umweltverträglicheres Antifouling drauf.

Mach ich nicht selber, lasse ich machen. Wäre mir zu viel Arbeit und beim Runterschleifen / kratzen fällt eine Menge Sondermüll an der aufgefangen und entsorgt werden will. Ich geh wieder zum SZK, zum Kagerer. Der hatte auch unsere Etap 21i einwandfrei hergerichtet. Kosten bei 2.000,- angesetzt. Wohl wissend, dass es am Ende dann in Richtung €2.500,- gehen wird evtl. sogar darüber wenn irgendwas unvorhergesehenes entdeckt wird. geht aber noch. Ich hatte ein Angebot einer namhaften Norddeutschen Werft. Die hätten das zwar sandgestrahlt und sicherlich noch nen Tick besser gemacht, aber wollten rund € 6.500,-? Die spinnen die Nordlichter!

Danach kommt der Mast runter vom Boot und wird irgendwie auf der Terrasse zwischengelagert bis ich das Teak gerichtet habe. Bis Juni 2024 habe ich Zeit, dann wollen wir mit Linguini ….. nene noch nicht zu viel verraten, aber auf jeden Fall südlicher als der Brombachsee.

Tracking

Unsere missglückte Griechenland Reise kam nicht dazu, dass ich die angedachten und vorbereiteten Tracking Systeme testen konnte. In der Zwischenzeit habe ich allerdings ganz neue Möglichkeiten entdeckt und so schaue ich, dass ich die Systeme noch in dieser Saison getestet bekomme.

Yacht Devices Logging

Ich habe von YD ja zwei Gerätschaften und hätte mir fast noch den Voyage Recorder bestellt. Der zeichnet alles auf, was im Seatalk NG Bus so an Daten passiert während man segelt. Nun sind über 300,- für so ein Gerätchen kein Pappenstiel aber die Einfachheit und die vollumfängliche Aufzeichnung inklusive etwaigem Funkverkehr, besser kann man nicht loggen.

Doch gibt es auch im YD Wifi Gateway, welches Linguini eingebaut hat, eine Logging Funktion. Ich hatte die nur noch nie realisiert. Zeichnet ebenfalls alles auf, allerdings ohne UHF Audio. Reicht mir völlig. Lediglich der Speicher ist begrenzt, da das Gerätchen die Daten auf den internen Speicher schreibt. In der umfänglichsten Einstellung reicht das dann für 4 Tage Recording. Trackt man etwas sinnvoller und nicht ganz so häufig, dann ist es genug Speicher für einen kompletten langen Urlaub.

Nebenbei erlaubt das Gerätchen aber, dass man Tracks, bei bestehender Internetverbindung, in die YD Cloud hochspielt oder eben am Abend einfach den Tag auf den Laptop runterlädt.

Yacht Devices Cloud Tracking Daten

So hat man alle Tracks zusammen und kann sie in allen möglichen Weisen nutzen.

RACE QS

Race QS ist für mich ein zusätzliches System. Ich hatte ja bereits darüber geschrieben. Es trackt ebenfalls alle relevanten Daten um im Nachhinein zu bewerten was man gut und was nicht so gut gemacht hat. Soll für Regatten eingesetzt werden, für mich ist es ein schönes Anschauungsbeispiel meiner Erfahrungen.

Als ich die App zum ersten mal genutzt hatte, hatte ich noch ein Android Smartphone dafür. Auf IOS kann man nun die über Wifi gesendeten Daten nutzen, was die Sache viel spannender und vor allem einfacher macht, da ich mit dem Fluxgate Kompass unter anderem eben auch Roll und Pitch NMEA Datensätze liefere, was bei der Android Version vom Smartphone selbst, welches man fix, am besten Unter Deck am Mast befestigen sollte, um aussagekräftige Daten zu erhalten.

Motordaten

Bei dem ganzen Tracking fehlen die Daten des Motors. Das will ich ändern um in einem gesamtheitlichen Track auch die Motorstunden, Leistung und Stromverbräuche mitzuschreiben.

Mein VC 200 Controller hat eine RS485 Schnittstelle über die man den Controller auslesen und programmieren kann. Nun habe ich leider keinerlei Erfahrung wie man aus den RS485 Spannungen und Strömen einen NMEA lesbares Format konvertiert. Einfach + und – des RS485 an – und + des NMEA Gateways anschließen wird wohl nicht funktionieren. Ich habe aber zumindest mal eine GIT Seite gefunden, die das Protokoll des VEC dokumentiert. Mein Anliegen habe ich mal in die geneigten Gruppen auf Facebook gepostet. Wer weiß, wahrscheinlich ist es simpel.

Ansonsten steht grad nichts an. Reicht aber wohl auch. Vielleicht noch den Boden anschleifen und neu lackieren. Ist hier und da leicht mitgenommen, wäre kein großer Akt und kann Wetterunabhängig gemacht werden. Mal sehen.

Ach ganz vergessen, ich muss das gesamte Boot nun endlich mal polieren und die paar Dings und Dongs im Topcoat ausbessern.

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