Ist doch ganz einfach ein Funkgerät an NMEA2000 Bus anzuschießen!
Denkste!
Da haben sich die Hersteller eine schöne Abhängigkeit einfallen lassen. Man sichert sich den Umsatz, indem man ein Abweichen von der Marke mit diversen Fehlfunktionen oder eben nicht Funktion bestraft.
No Updates!
Ein wichtiger Punkt der erst einmal alle Kombinationen von Funkgerät an NMEA2000 betrifft, welches man an einen Plotter, heutzutage gemeinhin MFD (Multi funktionales Display) genannt anschließen will:
Wenn das Funkgerät an NMEA2000 eine andere Marke als das MFD ist, kann man kein Update des Funkgerätes über das MFD machen. Updates werden auf die SD Karte des MFD gespeichert und über die Updatefunktion über den NMEA2000 Bus an alle relevanten Systeme übertragen. So beinhaltet ein Release eines Updates immer die neuesten Versionen aller Komponenten einer Systemserie.
Der Updateprozess fragt ab “was bist Du denn für ein Gerät?”. Ist die Marke des abfragenden MFDs nicht identisch mit dem abgefragten z.B. Funkgerät, dann kann hier kein Upgrade durchgeführt werden. Also merke:
Updates nur wenn das an das MFD angeschlossene Gerät von ein und derselben Marke ist.
Übrigens hilft hier eine etwaige Baugleichheit der Hardware nicht. Speziell Lowrance, Simrad und B&G bedienen sich ja meist identischer Hardware. Die Software ist jedoch gebranded, also nicht kompatibel.
Was tun?
Wenig! Eigentlich kann man nur hergehen und alle Komponenten aus einer Markenlinie nehmen. Man sieht das schön bei den Herstellern von Booten. Nicht umsonst gibt es Navigations und / oder Elektronikpakete immer nach Hersteller abgestimmt. Kein neueres Charterboot hat einen Mix an Gerätschaften installiert – die Werften wissen warum.
Aber was tun, wenn man z.B. alt mit neu verheiraten will oder einfach nicht das Geld für ein völlig überteuertes Gerät, ähm sorry Marke ausgeben will? Man muss mit dem gekauften Software Release leben oder man akzeptiert, wenn ein notwendiges Update fällig wird, dann baue ich das Gerät aus, sende es ein und lasse ein Update gegen Gebühr aufspielen. Ohlala – nicht prickelnd!
Der NMEA2000 Bus kann dafür nix. Der transportiert ja nur. Und wieder ein Denkste!
Wie schreibt Raymarine so schön “Unser NMEA2000 Bus ist zertifiziert”. Und das ist immens wichtig! Zwei Geräte, die über den NMEA2000 Bus kommunizieren sollten zertifiziert sein, dann ist die Wahrscheinlichkeit nahe 100% das die Kommunikation und die Funktionen gegeben sind. Eine korrekte Bus-Installation ist Voraussetzung!
Wer es genau wissen will schaut unter der NMEA – National Marine Electronic Association nach.
Die Strategie der bzw. mancher Hersteller
Man sieht recht schnell, die MFDs sind nahezu alle zertifiziert. Die Gerätschaften, die an das MFD berichten sind oft nicht zertifiziert.
Bei einem Funkgerät wäre das nun nicht sooo wichtig. Je mehr Funktionen man jedoch in ein Funkgerät packt, wie z.B. AIS Empfang, desto wichtiger ist es das Gerät updatefähig zu halten bzw. im Falle eines Softwarefehlers Abhilfe schaffen zu können. Per MFD und Update im Herstellerverbund ist das recht simpel.
Zertifizierte Funken
Ich hab jetzt nur mal die Funkgeräte analysiert, die in meinem Fokus liegen. Einzig das ICOM M506 und andere Icom Geräte weißen einen zertifizierten NMEA2000 Bus auf. Ebenso sind die Garmin Funkgeräte durch die Bank weg NMEA2000 zertifiziert.
Die Funkgeräte von Simrad, B&G, Lowrance, Raymarien weißen allesamt keine NMEA Zertifizierung auf.
Und die Zukunft?
Nachdem Garmin nun Navionics übernommen hat, sind die maßgeblichen Karten Lieferanten in der Hand der “Markenprodukte”. Somit wird immer klarer, die Hersteller schotten sich gegeneinander ab, aber geben groß mit Zertifizierungen, an die sie am Ende nicht erfüllen. Man will den Verbraucher in die Abhängigkeit treiben, oder anders gesagt, ihn in der Abhängigkeit halten.
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