Segeln und Solarstrom Flexibel

Aktuell, wie eigentlich jeden Saisonstart, geistern wieder diverse Themen rund um Solarstrom in den verschiedenen Bootsforen. Ich liebe ja die Kreativität vieler, die vielleicht oft am Ende nicht das gewünschte Ergebnis liefert aber den Horizont erweitert und den Bastel-Spieltrieb anfeuert.

Grundsätzlich ist Strom auf Linguini bisher weniger das Thema. Große Batterievorräte und niedriger Verbrauch waren bis dato eine gute Kombination und am See, hey da braucht niemand Photovoltaik, da gibt´s doch ne Steckdose.

Aber warum nicht die “kostenlose” Energie der Sonne nutzen, anstatt teuren nicht nachhaltigen Strom zu tanken? Das “kostenlos” habe ich mal in Anführungszeichen gestellt, da eine Solaranlage eben einen Einstandspreis hat, der sich erst dann amortisiert, wenn die Stromkosten auf der anderen Seite verschwinden. Tun sie bei mir nicht, also ist das der reine Umweltgedanke? Fast! Wir werden, sobald Corona uns wieder vernünftig reisen lässt Linguini auf den Trailer schnallen und uns eine Auszeit gönnen. Wo? Das ist noch offen. Eher in den Süden. Südfrankreich oder Italien stehen zur Wahl aber auch Spanien oder Griechenland. Wir werden sehen.

In jedem Fall ist bei einem längeren Törn Strom doch ein Thema. Die 48V Anlage bekomme ich mit Solarstrom nicht gefüllt. Sollte die zwischen den Marina Tagen nicht ausreichen haben wir einen Benziner dranhängen. Die Trennung der Bordverbraucher in eine separate 12V Versorgung macht es aber möglich die 120 Ah Lithium vernünftig zu laden. 120 Ah reicht ne ganze Ecke lang. Davon nutze ich 100 Ah was 1200 Wattstunden entspricht. Bei Bedarf kann ich dann noch die 48V Batterie anzapfen und habe weitere 3.500 Wh zur Verfügung. Ich denke das wir damit bis zu 4 Tage (mit 48V = 12) autark sein können. Je nach Verbrauch. Meine Kalkulation liegt bei ca. 350 Wh pro Tag wobei das ziemlich hoch gegriffen ist.

Also tanken wir vor Anker oder falls der Landstrom unverschämt teuer ist, per Photovoltaik!

Don´t buy China!

Die Wahl fiel auf 2 X 60 Watt Module, die nicht aus China kommen und auch nicht dort produziert wurden. Das war mir wichtig! Ist dann natürlich etwas teurer aber ich denke die Qualität passt. Aber die Headline Don´t buy China sollte man ergänzen mit: “wenn es nicht eine Alternative in der EU, Deutschland oder z.B. den USA gibt”

Die Leistung der Module:

  • Maximale Leistung (Pmax):      60 Wp
  • Maximale Spannung (Vmp):     20,5 V
  • Maximale Stromstärke (Imp):   2,9 A
  • Leerlaufspannung (Voc):           24,6 V
  • Kurzschlussstrom (Isc):             3,2 A
  • Zelleffektivität:                           22,00 %

Zwei davon macht 5,8 A Strom die in den Victron 75/15 MPPT Regler fließen.

Ab an die Reling!

Die Befestigung der Module ist dann so ne Sache. Ich hab gesucht und eigentlich nichts gefunden was mir 100% taugt. Wie immer gilt es die Installation so reversibel wie möglich zu gestalten, dabei leicht und flexibel.

Solarpanel Segelboot
So schaut man von außen auf die Module die an der Reling “eingehängt” sind
Solarpanel Segelboot
Der Blick vom Boot aus. Die Leitungen verschwinden in der Stofftasche, die die beiden Module auch zusammenhält.
Solarpanel Segeboot

Klappmechanismus

Wie den Winkel einstellen war die wichtigste aber dann auch leichteste Aufgabe. Gummi ist die Wahl! An der Reling werden Verschlussstopfen mit einem Einschraubhaken angebracht.

Das Bauteil dazu gibt es bei Conrad und nennt sich Norgen Verschlussstopfen LINK. Gibt es in verschiedenen Größen. Der Haken ist ein 0815 Einschraubhaken.

Das wird eingehängt und der Stopfen geht durch die Löcher der Module. Auf der anderen Seite kommt entweder ein Gummistopfen mit Loch draufgeschoben oder eine Rändelschraube wird eingedreht. Beide Varianten auf dem folgenden Bild:

Der Aussteller!

Keep it simple! Und so ist der Aussteller eine GFK Stange, die an der Reling befestigt wird. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten. Und auf der Modulseite sind zwei Gummistopfen mit Loch, die sich auf dem Stab beklemmen also schwer verschiebbar sind. Dazwischen wird das Modul “geklemmt” und ist durch das Verschieben der Gummipuffer im Winkel anpassbar.

Wind!

Ganz klar, das ist keine Lösung für 6 Bft. und während des Segelns. Soll es auch nicht. Vor Anker und wenn wir an Bord sind (Langfinger!) wird geladen. Dafür meine ich ist der Aufwand vergleichsweise gering. Die Stoffbrücke darf meine Frau schon mal nähen. Natürlich aus marinetauglichem Gewebe!

Kosten

Gesamtkosten inkl. aller Kabel, Stecker, Buchsen, Laderegler sind bei ca. 360,-

Elektrik Trick

Easy! Kann via Bluetooth abgefragt werden.

Victron Laderegler Segelboot

Neue Ideen!

Wenn man mal anfängt …..

Der Unterschied ist. Ein Rohr an einer Reling Stütze befestigt. Oben ein Rohr quer über die Breite der Module die mit einem Scharnier am Stützenrohr befestigt ist. Unten dieselbe GFK Stange aber doppelt in jeweils die mittlere Modul Öse.

Ob die Reling Stütze das mag, muss ich sie mal fragen :-). Dan vielleicht noch die Querstrebe an beiden Enden an die Reling bändseln zur Stabilisierung.

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Sonnenschutz!

Sonne ist geil! Nach diesem doch gefühlt langen Winter gepaart mit der Langeweile des Virus freuen wir uns auf Sonne Strand und Meer. Naja oder vielleicht auch nur den Brombachsee.

Die Herausforderung

Das Lazybag ist mit den Leinen nach oben gespannt. Das soll auch so bleiben und deshalb hatten wir am alten Lazy seitlich Reißverschlüsse annähen lassen. Das war immer ätzend bis der schwere Stoff dann richtig rum und wieder die falsche Seite usw. Deshalb auch hier keep it simple bzw. make it simple.

So hab ich mir natürlich was ausgedacht und erstmal visualisiert. Ist wichtig weil man da immer recht schnell auf Fehler in der Architektur kommt.

Illustration hier mit dem Solarpanel auf den Bug gespannt.

EDIT 01.04. 🙂

Und ja, das mit den Klappen und Klett ist nicht die Lösung. Evolution:

Anstatt der Klappen gibt es Reisverschlüsse. Dazu zwei GFK Stäbe zur Stabilisierung.

Das Ganze von hinten gesehen oder wahlweise vorne. Unten hängt das LazyBag.

Als Stoff ein leichtes Stöffchen in wasserdicht. Muss nicht atmen können aber sollte beim zusammenlegen nicht zickig sein, also leichte Falten vertragen damit man ein kleines Staumaß hinbekommt. Die GFK Stangen sind teilbare Stangen aus dem Campingzubehör.

Zum Auflegen werden die mittleren Lazyleinen entfernt (Karabiner) und das Lazy quasi dazwischen geschnallt. Am Sonnenschutz sind zwei Karabiner unten und zwei Schlaufen oben. Die Karabiner sind aus hochfestem Kunststoff und UV-stabil.

Vorn und hinten jeweils zwei Aussparungen die so weit ins Tuch gehen, damit die vorderen und hinteren Lazy Leinen dazwischen gespannt bleiben. Dahinter eine Stoffklappe die per Klett den Spalt schließt. EDIT: Das werden nun Reisverschlüsse.

Klar das ist an den Reißverschlüssen nicht 100% wasserdicht aber das nehmen wir in Kauf. Wir wollen ja eh keinen Regen. Die vordere und hintere Lazyleine sind weit vorn/hinten, da sind ein paar Tropfen nicht weiter schlimm.

Somit hat Anja ein weiteres Nähprojekt vor sich!

Der Sonnenschutz wird an die Reling gespannt. Nicht weiter runter, dafür haben wir ne Persenning.

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Noch mehr Segel!

Ich hatte wegen Corona erst gezögert aber am Ende, was solls, Linguini braucht ein neues Groß und eine High Aspect Fock die zwischen der kleinen Fock und meiner Genua liegt. Etwa mehr Fläche bei leichteren Winden aber klein genug um bis zum zweiten Reff im Groß stehen zu bleiben. Das ging mit der Genua nicht. Eigentlich ein schönes Segel, fast neuwertig aber für mich am See wenig von Nutzen. Auf dem Meer und längeren Schlägen kann das ganz anders aussehen.

Also gibt es neue Segel

Der erste Plan war eine Garderobe komplett von OneSails. Nachdem ich dann aber Zweifel bekam so ohne Vermessung durch den Segelmacher und die Ausführung des neuen Gennakers, fiel die Entscheidung für North Sails. Der aktuelle Satz Segel ist, bis auf das Alter, einwandfrei. Die Maße, alles stimmt und die Maße liegen dem North Loft vor da mein Vorbesitzer hier wohl peinlichst auf Genauigkeit beim Vermessen geachtet hat. Gut so und Danke dafür!

Also ein Satz neue Segel und natürlich ist Dacron nicht mehr der Stoff der Wahl. Zumal North im Vergleich ein besseres Angebot gemacht hat.

North Sails NPL Tour Xi White

Der Stoff der Wahl ist ein sehr haltbares Tourenlaminat. Die Vorteile liegen auf der Hand und der Aufpreis ist in einem vertretbaren Rahmen.

Den Laminatstoff gibt es neben grau/schwarz auch in fast weiß was mir sehr entgegen kommt. Graue oder gar schwarze Segel sind mir ein Graus. Viele weiße oder bunter Tücher auf dem Wasser strahlen für mich. Schwarzes Tuch ist irgendwie wie ne Schwanzverlängerung untermotorisierter Zeitgenossen.

Egal, jedem das seine, ich mag es hell und freundlich.

Full Batten Großsegel

North Sails Full Batten Make 25

High Aspect Fock

North Sails High Aspect Fock Make 25

Jaja, hier ist es grau abgebildet, die Segel werden in der Version “white” geliefert.

Der aufmerksame Leser wird auch die drei Reffs im Groß bemerkt haben. Das Verhältnis zwischen den Reffs ist nun recht ausgeglichen oder besser an die Windsituationen am Brombachsee angepasst. Laminat muss man etwas später reffen. Das zweite Reff nimmt etwas weniger Fläche weg und das dritte ist für Starkwind am Meer gedacht, wenn es denn sein muss.

Somit freue ich mich offiziell und harre der Dinge die da kommen.

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Segel an Bord!

Ahhh, der neue Gennaker ist angekommen. Wie hier ja bereits beschrieben, ein OneSails IFS Gennaker. Erstaunlich leicht so ohne Torsionsleine. Ok der Topwirbel fehlt noch.

Aber, ein aber gibt´s ja immer, One Sails hat mir, warum auch immer eine grüne und rote Liekkante eingenäht. Absoluter Blödsinn, das ist ein Roll-Gennaker, da komme ich nicht in die Verlegenheit die Seiten zu verwechseln. Und das Schothorm´n in “hässlichem” rot. Hässlich weil es a. nicht vereinbart wurde und das Segel so mal so richtig “gagelich” aussieht. Auf die Antwort auf die Frage “warum” warte ich noch. Abwarten und überlegen ob das ein Grund für eine Nachbesserung ist.

Nach der ersten Durchsicht fällt eine extrem saubere Verarbeitung auf. Sehr fein! Und der Segelsack oder besser die Segeltasche ist mal richtig klasse. Fast hätten wir selber eine genäht aber so bekommt man das schwer hin.

Also was zum Freuen fürs erste mal buntes Tuch. So bunt ist er allerdings nicht. Grundfarbe weiß und ein blaues Muster da die wunderschöne Farbe Lilac (Purple) leider nicht verfügbar war.

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Motor dreht wieder!

Hat ja nun ein Weilchen gedauert aber jetzt endlich….

Der neue Notaus der am Niedergang nach hinten weggeht aber sauschnell erreichbar ist.

Und ja hier ist nur provisorisch, da will ich eine ordentliche Grundplatte hin montieren, ist aber ob der echt fast nicht erreichbaren Stelle echt schwierig. Aber das läuft und ja, der geneigte Elektriker vermisst die Sicherung am 12V + Verteiler. Die kam nach dem Foto noch dazu.

Gibt´s vielleicht jemand der gaaaanz klein ist und da für mich reinkriechen mag? 🙂

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Schaltzentrale – Neues Projekt!

Der ein oder andere mag sicher denken das das unnötig sei und warum der ganze Aufwand. Na weils eben Spaß macht und die Erfahrungen werde ich beim nächsten Boot einsetzen können.

Eine “Schaltzentrale” die alle notwendigen Parameter überwacht, schaltet und über die man auf die Systeme zur Konfiguration oder lediglich zum Status zugreifen kann. In der Regel interessieren mich die Werte der Systeme erst im Falle eines Fehlers oder wenn ein Ereignis eintritt das einen Alarm auslöst. Man erinnere sich an die tiefentladenen Lithiumbatterien, das will ich nicht nochmal haben.

Also Fragen gestellt und ein Hinweis aus dem Boote Forum brachte die Lösung. Seltsam das ich nicht selbst auf den Cerbo GX gestoßen bin aber der ist eben in einer ganz anderen Produktgruppe eingeordnet.

Egal, das finale System soll folgendermaßen aussehen:

Einkaufsliste neben dem Cerbo GX sind die Temperaturfühler sowie der Tankanzeiger für den Frischwassertank. Alles andere ist ja bereits vorhanden.

Jipeeeh und ich dachte schon ich wäre fertig für den Winter 🙂

Stay tuned!

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Lifepo4 Batterie in 48V Done!

Das war ein ganzes Stück Arbeit mit der Lifepo4 Batterie und unendliche Flüche bei den diversen körperlichen artistischen Leistungen um in den engen Ecken der Make 25 Batterie nebst Ladegerät, Stromzuführung usw. einzubauen.

Aber der erste Teil ist vollbracht und die Lifepo4 Batterie passt sehr gut in die dafür vorgesehene Nische.

Lifepo4 Batterie
Lifepo4 Batterie

Man sieht, der Shunt und der Plus Pol der Lifepo4 Batterie sind noch fliegend da die geklebten Hölzer erstmal ordentlich kleben müssen. Bei den Temperaturen nicht ganz einfach aber die Heizung liegt ja gegenüber der Batterie.

Das Ladegerät von MEC ist auf Eichenhölzer geschraubt und mit Klettband am Boot fixiert. Reversibel wo immer es geht! Der Stromverteiler ist noch mit schickem Blauen Band verschlossen (wo sind diese verd…. Schrauben bloß).

Die Batterie ist vorne und hinten mit einem Hölzchen gesichert und bekommt noch einen Gurt zur horizontalen Fixierung. Die notwendigen Kabel sind bei Fraron bestellt um auf den cm zu passen. Das Schöne ist, wegen der wesentlich kürzeren Leitungen komme ich mit 22mm2 Kabel locker aus. Das Loch für den Notaus ist ebenfalls gebohrt.

Was steht noch an:

  • 48V- Shunt und 48V+ Verteiler festschrauben
  • Batteriegurt anbringen
  • Leitungen legen
  • Notaus reinschrauben
  • Testen

Lifepo4 Batterie Management

Da meine 12V Installation via Bluetooth abrufbar ist habe ich mir einen Bluetooth Dongle für das 48V System bestellt. An den BMV702 angeschlossen und den Bluetooth Empfänger in meinem Navigationsfach untergebracht.

Lifepo4 Batterie Bluetooth Dongle
Noch ohne den Bluetooth Dongle…

Klasse Connect App von Victron. Ich kann die Parameter viel einfacher am Smartphone eingeben und überwachen. Das coole, im Winterlager muss ich einfach beim Boot vorbeifahren, das eh immer auf den täglichen Strecken liegt, und neben dem Boot mit der App den Status abrufen. Vielleicht lege ich mir noch eine Erweiterung (Global Link) zu um die Daten abrufen zu können. So einfach ist das allerdings nicht realisierbar wenn man gleichzeitig die Bluetooth Funktionalität behalten möchte. Ist aber ein echtes Luxusproblem :-).

Auf jeden Fall wird die Batterieinstallation diese Woche fertig und damit wäre Linguini klar zum Kranen!

Beitragsbild von Денис Марчук auf Pixabay

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