Nun ist es soweit. Die Pinne ist gesägt und grob geschliffen. Nun liegt sie im Rohr und wird bedampft. Ich hatte im Beitrag HIER ja bereits das Dampfrohr vorgestellt.
Das ist erstmal ein Test, denn ich benötige mindestens 5 Stunden Bedampfung um die Pinne für das leichte biegen geschmeidig zu machen. Eventuell sogar länger. Eine schöne Arbeit für Ostern.
Alles an der Konstruktion ist in Windeseile knallheiß. Da ist Obacht angesagt.
Zum Beweis, dass an den kleinen Löchern auch Dampf rauskommt hab ich mal ein iPhone hingehalten. Man sieht den leichten Beschlag.
Wir starteten Samstag an den See. Alles gut vorbereitet, Leinen gerichtet. Alles um nach dem Kranen den Mast ratzfatz zu stellen und am Besten direkt vom Mastkran lossegeln.
Bei 2 Grad kamen wir am See an. A….kalt und ein paar Boote sind noch vor uns dran. Der warme Tee war genau richtig bis wir endlich Linguini am Kran in Richtung Wasser schweben sahen.
Im Wasser angekommen gleich alles fürs Maststellen vorbereitet und den Kollegen vor uns gehuldigt :-).
Erstmal musste ich wieder überlegen wie das mit der Mastschlaufe nochmal ging und ich musste echt ins Smartphone schauen um auf Linguini.eu meinen Blog zum Maststellen suchen. Genau für sowas ist so nen Blog doch ideal. Ok, gefunden und wie Schuppen von den Augen …..
Wir hatten die Oberwanten bereits am Boot eingehängt da es doch gut Wind gab und so das Verdrehen besser kontrolliert werden kann. Kurbel, kurbel, kurbel und der Mast wäre fast oben. Die Oberwanten spanen aber der Mastfuß geht nicht übers Deck. Mist, ich dachte noch, bisher haben wir die Wanten nie eingehängt. Vielleicht ist das ein blöder Winkel….. also Mast etwas runter und die Wanten ausgehängt. Mast wieder hoch, auf das Mastpodest gestellt und ab an die Wanten.
Länge zählt!
Warum auch immer passen die alten Wanten am neuen Mast nicht mehr. Der Auftrag 1:1 nachzubauen scheint schief gelaufen zu sein. Also richtig schief. Mit dem fehlenden Mastaustritt habe ich mich ja bereits arrangiert. Aber das…… mein Puls tanzte Punta und nach mehreren Versuchen mit Toggles usw. zu verlängern, gaben wir auf.
Dokumentiert, Mast wieder runter und erst einmal tief durchatmen. Telefon und die Nummer des Mastbauers wählen. Ich musste mich sehr zurückhalten, habe ihm aber unmittelbar klar gemacht, er hat jetzt eine Chance und muss selber aktiv reagieren. Er schlug vor am kommenden Tag vom Bodensee hoch zu fahren. Gut, machen wir so.
The day after
Heute früh wieder auf den Weg gemacht und im Baumarkt noch etwas Plane gekauft um dann ohne Mast, wir gingen davon aus das er den Mast mitnehmen wird, etwas Schutz zu haben. Die Persenning geht ohne angeschlagenen Baum nebst Mast nicht drauf.
Um kurz vor 11 waren wir mit dem Boot am Kran, Mastbauer kam ebenfalls um diese Zeit. Das letzte Boot vor uns stellte sich genauso blöd an wie wir beim ersten Mal selber Mast stellen. Nein, noch viel ….. aber immer nen coolen Spruch. Wichtig!
Ab unter den Mastkran, Schlinge an den Mast und nach oben damit. Nach vielen Versuchen und hin und her war klar, die unteren Salinge waren zu hoch montiert worden. So um die 4-5 Zentimeter. Sieht man daran, dass die unteren Wanten zwischen zweiter und erster Saling schlabberten. Also nicht der Mast zu lang (Annahme) sondern sich wahrscheinlich einfach beim Saling Abstand vermessen. Das kann vorkommen, logo.
Aber kann es vorkommen, dass man die Aufnahme des Windmessers so anbaut? Um ca. 7 Grad schief. Segler Kollege sagte “der war sicher besoffen beim Bohren”. Stille Zustimmung!
Dann noch das Antennenkabel….. da kann nun der Mastbauer nichts dafür. Ist ein fertig konfektioniertes gewesen das ich mit der Glonass Antenne gekauft habe. Einmal dran gedreht und …
Schlecht angecrimpt aber noch viel übler die Schirmung bearbeitet. Ein paar wenige Drähtchen sollen den Kontakt liefern. Ok, Stecker mach ich auch unten einen neuen hin.
Ja und so haben wir den Mast dann auf Mastbauers Wägelchen geladen, Linguini ohne Mast geparkt und das Wochenende ohne Segeln beendet.
Eine gute Nachricht gab es aber auch. Die neue Schraube liefert spürbar bessere Leistung beim Aufstoppen und bei SOG einen ganzen Knoten mehr Fahrt. Das hat sich gelohnt.
Da wollte ich doch neulich solche Salingschoner aus Leder kaufen und war echt platt als ich sah was der maritime Handel dafür aufruft.
Selbermachen! Ein Stück Leder mit ein paar Löchern und etwas Schnur. Der Schwabe in mir rebelliert wenn hier Margen von gefühlt 10.000% aufgerufen werden.
Also einen Lederrest für 6,- Euro gekauft der für gut 8 solche Schoner ausreicht und eine ordentliche Revolver Lochzange für 15,-. Macht 21,- plus den Bastelspaß für die Salingschoner aus Leder. Für ein Paar in der angestrebten Größe hätte ich 19,- bezahlt.
Die Salingschoner aus Leder anzeichnen
Dann schwungvoll die Schere schwingen. Ok, ganz symmetrisch ist das nicht aber einen Schönheitspreis muss das nicht gewinnen. Wenn die an die Saling geknotet sind schaut das gut aus.
Die Löcher anzeichnen…..
Und warten bis die Revolver Lochzange geliefert wird. Sollte heute kommen. Wäre gut, weil morgen soll das Boot ins Wasser und ich hab ja auch noch u.a. den Mastaustritt zu bohren uvm.
Als Schnur nehme ich einen 2 mm Dyneema Rest den ich noch rumliegen habe.
Nachdem ich den Mast Austritt nun eingebaut habe gibt es natürlich Erkenntnisse. Die Position die mir der Mastbauer genannt hatte ist kappes. Darunter befindet sich die Masthülse des Mastfuß und da geht das Blech nicht rein weil die Stärke hier doppelt bis dreifach ist. Leider erst nach dem Bohren der ersten beiden Löcher gemerkt. Ok, Nieten rein und nur ein kleiner Schönheitsfehler. Eigentlich sollte ein Mastbauer der diesen Mast gebaut hat wissen das an der Position ……. aber egal. Da er nicht zu erreichen ist setze ich den Austritt nach Backbord. Dann wandert der Cunningham eben nach Steuerbord.
So, nun ans bohren an der richtigen Stelle. Ich hab mich vorher nochmals mit meinem Schwiegervater besprochen. Ein Profi in Sachen Metall. Nein! Bloss nicht, wie vom Mastbauer empfohlen mit einem 12er Bohrer ins Alu. Freihand wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit verhaken. In 3.2 Meter Höhe auf der Leiter, nicht so gut. Ich soll anzeichnen und dem Rand entlang 4mm Löcher bohren in einem Abstand von 4 Millimeter. Gesagt getan und das erste Loch, das zweite mit dem Automatikkörner angekörnt, gebohrt, angekörnt usw. bis ich einmal rund war. Mit der Dremel Trennscheibe die letzten Verbindungen gekappt und… noch 7 – 8 mal mit der Feile und es passt. Rein damit, Nietenlöcher anzeichnen und bohren und 5 mm Nieten einsetzen. 5 mm Nieten von Hand ist echt das maximale für so nen Bürohengst….
: EDIT Stop
Jaja, wenn man nicht alles selber macht. Der Mast der Linguini ist ja neu angefertigt worden. Jetzt wollte ich am Wochenende das zusätzliche Fall einziehen und ein anderes tauschen. Aber was ist das? Am Top ist die Pilotleine für das neue Fall befestigt und verschwindet über die Fallrolle im Mast. Erwartungsgemäß muss sie unten aus einem Mast Austritt wieder rauskommen. Tut sie aber nicht!
Die Pilotleine wurde unten zwischen Mastfuß und Mastprofil herausgeführt. Dort quasi eingeklemmt. Den Mast Austritt hat man vergessen. Ich war kurz auf 390 als ich das realisierte. Da klemmt einer die Pilotleine unten ein weil es für sie keinen Austritt gibt und checkt es nicht. Das ist ja schon fast mutwillig. Bei einer knapp 5.000,- Nummer enttäuscht das.
Noch viel enttäuschender ist die Reaktion darauf. Ich hätte jetzt erwartet das da Lösungsvorschläge kommen. Aber lieber einfach nichts sagen bis der Kunde mit einer Idee kommt. Ich bau den Mast Austritt selber ein. Damit hat sich die Plan & Tat für mich vollständig disqualifiziert. Der Vorbesitzer wies mich ja bereits auf ähnliche Erfahrungen hin.
Also bau ich das Teil selber ein. Ein paar Löcher in den Mast und die restlichen Teile mit dem Dremel schneiden oder der Feile feilen.
Der Mast Austritt wird mit zwei Monel Nieten befestigt und sorgt für eine reibungslose Leinenarbeit.
Um die Frage zu beantworten, wo ich den Austritt idealer Weise einsetze, gab es natürlich eine Zeichnung mit den ungefähren Maßen meines Masts bis zum ersten Salingpaar:
Der Austritt soll nach Steuerbord. Dort sind bereits zwei Austritte und die Frage, wohin ohne den Mast über Gebühr zu schwächen? Zwischen Lümmel Beschlag und unteren Mast Austritt – da kommt er rein.
Bin mal gespannt wie ich das mit dem Bohren und feilen in luftiger Höhe hin bekomme. Auf der Leiter freifliegend. Ich werde berichten! Danke nach Tettnang für diese Meisterleistung!
Ich glaube ich hatte an anderer Stelle schon einmal über mein Vorhaben berichtet die Pinne der Make 25 gegen eine schöne Teak-Holzpinne auszutauschen. Und nun ist es soweit.
Teak-Holzpinne Planung
Am Anfang steht immer das Planen und das liebe ich. Gefühlt 10 Varianten durchgeplant, aber am Ende hat ein 1:1 Nachbau des Pinnen Beschlag für die Teak-Holzpinne gesiegt.
So schaut er heute aus:
Der Plan ist folgender:
Ich habe den Plan an ausgewählte Edelstahl Profis geschickt. Das erste Angebot liegt bei € 330,- brutto. Ganz schön üppig aber durchaus reell. Bis zur Beauftragung warte ich bis meine Holzpinne dazu fertig ist. Wird sie gut, dann lohnt sich die Investition. Der Plan zur Pinne schaut so aus:
Sehr simpel eigentlich.
Update: Zweites Angebot kam für 188,- + MwSt. – Nice! –
Doch steht der Pinnen Beschlag nicht waagerecht auf dem Ruder sondern leicht schräg nach oben. Mich hat schon immer gestört, dass die Pinne so weit nach oben ins Boot steht. Deshalb muss das Holz gebogen werden um am Ende so auszusehen:
Man sieht glaub ganz gut die Schräge des Beschlags und die Biegung die das etwas ausgleichen soll.
Die Teak-Holzpinne biegen
Das ist ja nicht ganz einfach. Angeregt hierdurch! Lamellierte, sprich in Schichten geschnittene Pinnen mag ich nicht. Vollholz. Ich habe hier einen wunderschönen alten Teak Balken der sich bestens eignet. Aber, erst einmal muss er entsprechend zurechtgesägt werden. Aber sicher gibt es dazu auch einen Plan:
Der Teak-Dampfgarer
Biegen kann man Teak am Besten unter Dampf. Unter viel Dampf. Bei der Stärke der zugeschnittenen Pinne braucht es ca. eine 3-4 Stunden lange Bedampfung um das Stück Holz am Ende biegen zu können. Aber ich kann es halten wie ich will, in den Dampfgarer bekomme ich die nicht rein. Also bauen wir uns einen Pinnen-Dampfgarer.
Die Dampf Eingangsseite. In das Rohr kommt die Teak-Holzpinne rein. Auf die andere Seite wird ein Deckel temporär mit Band geklebt. Für den Dampf Ausgang reichen ein paar wenige Löcher auf der gegenüberliegenden Oberseite des Dampf Eingangs.
Die Dampfmaschine
Zeigen mag ich sie nicht. Es ist ein Dampfdruck Topf an dessen Deckel eine Verrohrung angebracht ist. Da kommen ein paar Liter Wasser rein und zwischen Verrohrungsausgang und dem Dampfgarer Eingang wird ein Schlauch gelegt.
Die Frage ist nur, kann ich das in der Küche aufbauen? Ich brauche ja eine Kochplatte und dann idealerweise einen Dampfabzug. Vielleicht kaufe ich noch ein Induktions-Kochfeld für draußen. Wollte ich eh schon lange eins benutzen.
Der erste Versuch dürfte die Tage stattfinden…… stay tuned….
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