24h Regatta – Alle guten Dinge sind 3

Geschafft! Gerade sitzen wir beim 1. WSC auf der Terrasse und warten auf die Siegerehrung. Das 3. mal 24h Regatta ist geschafft. Es gab eigentlich 3 Regatten. Die Klassik Trichter mit ihren wirklich wunderschönen Booten, die 6 Stunden Regatta und die 24h Regatta. Ein Melderekord (26 Boote) was sehr erfreulich für den Segelsport im Allgemeinen und den Brombachsee im Besonderen ist.

Das Wetter hatte alles, von viel Sonne über sehr viel Wind, Blitz und Donner und zum Glück keinen Regen. Die Wetterdaten vom Samstag sagen alles 🙂 Mein Windmesser der Make 25 hat eine TWS von 31 Knoten gespeichert. Also knapp den 38 Knoten aus dem Weg gegangen 🙂 Sonntag gab es ebenfalls ordentliche Böen, die Windfinder Werte sind hier allerdings nicht ganz stimmig gegen 10.30 Uhr gab es mehrere Hammerböen die uns, unter Vollzeug in ordentliche Schwierigkeiten gebracht haben. Ein Binnenrigg hat eben nicht nur Vorteile.

Die Nacht zum Sonntag war sehr sanft zu uns 🙂 bis auf eine Brombachsee typische Böe um 1 Uhr die uns mit 7 Bft daran erinnerte “hey es ist Regatta!”.

Gute Organisation und viel Spaß ;-). Und für die, die der italienischen Sprache nicht mächtig sind, Linguine ist die Pasta, LINGUINI ist ein Name (z.B. der Koch aus Rattatouile). Das i bzw e macht den Unterschied. Also nochmal gaaanz langsam, die Make 25 heißt Linguini! Aber weiter…

Grandios war das Gewitter, das wir vom Logenplatz aus bestaunen konnten.

Wir waren knapp drunter aber immer noch weit genug entfernt. Das Ölzeug hatten wir bereits rausgekramt als eine illustere Schaar auf der MS Brombach uns zum Fotoobjekt wählte. Sah wahrscheinlich schon spektakulär aus, ein Segelboot mit ordentlich Krängung, in Ölzeug gekleidete Segler und die bedrohliche Kulisse im Hintergrund. Nach 20 Minuten Ölzeug ausgezogen, weil der Wind nachließ und es viel zu warm war. Wir hätten uns jetzt über Regen durchaus gefreut. Überhaupt war es recht schwül und das schlug früh morgens in eine kalte Feuchte um. Trotzdem gehört das segeln in den Sonnenaufgang zum Schönsten überhaupt. Ein Grund warum ich die 24h Regatta so schätze. 3-7 Uhr in der Früh ist eine wundervolle Zeit um am See mit meiner Make 25 zu segeln. Bevor wir “schlafen gegangen” sind, noch ein schnelles Bad im See. Eine Flaute ausgenutzt und uns den Schweiß und Bepp vom Körper gespült. Das war extrem erfrischend und hat uns die Lebensgeister zurückgebracht. Danach gab es Käse, Karotten, Baguette und einen Bordeaux. Die Jungs haben sich noch eine Steaksemmel von der Rennleitung schmecken lassen und dann ging es guter Stimmung in die Nacht.

Und bei solchen Stimmungen passieren seltsame Dinge…..

Zum Beispiel das spannende “Matchrace” der Nacht zwischen einer Melges und Linguini (i!).

Aber auch die Melges Crew hatte viel Spaß bei der die gesamte Nacht andauernden Challenge.

Platzierung

EDIT: Die Ergebnisse sind  falsch berechnet und bei der Siegerehrung verkündet worden, zu unseren Gunsten bzw. nun zu unseren Ungunsten. Ich habs dem 1. WSC gemeldet, denn fair muss das schon sein, auch wenn wir einen Platz verlieren.

EDIT 2: Korrigierte Ergebnisse werfen uns einen Platz zurück. Scheibenkleister! Trotzdem klasse!

Wir waren angetreten um nicht den letzten Platz zu erreichen, sondern mindestens einen davor. Nun waren wir selbst überrascht, dass wir nach mehreren Pannen, die uns viel Zeit und Strecke gekostet haben, nebst einer Bekehrung in Lattenkunde während des nächtlichen Chillens, den 2. Platz (korrigiert 3) in der 24h Wertung geholt haben. In der Theorie und nachträglichen Betrachtung ein super Ergebnis. Ziel erreicht! Neben diesem erfreulichen Ergebnis war es für mich eine tolle Erfahrung unser neues Boot richtig kennenzulernen, seine Grenzen auszusegeln und sich am Ende über das richtige Boot zu freuen.

Der Start

Danke Gerald (Varuna) für die Bilder! Gerald hatte unsere Frauen und Luis an Bord und sie verfolgten die Regatta vom Boot aus.

Beim 3. Mal wird alles anders! Und so war es auch. Gut vorbereitet segelten wir zur Startlinie und segelten bei Start + 11 Sekunden über die Startlinie. Um uns herum das Feld der drei parallelen Regatten. Gnadenlos und gnadenlos geil. Wir waren so ca. auf Platz 5-6 als wir den Gennaker hissten. Steht, Wind, Bäng. Ich weiß gar nicht mehr was so heftig war, wahrscheinlich die hektischen Bewegungen an Bord und die Böe. Auf jeden Fall mussten wir den Gennaker rollen  und  bergen, mussten den Bug wechseln und bekamen die Tüte viel zu spät wieder hoch. Das Feld zog an uns vorbei.

Wir hatten kurz darauf die Verfolgung aufgenommen aber die ersten beiden Runden machten nicht wirklich Strecke gut.  Die toll segelnde Pintail hatten wir überholt aber ab da war sie ständig dicht auf. Klaus ist ein sehr guter Segler und kennt den See wie wenig andere. Leider hat er die Regatta frühzeitig wegen, ich nenne es mal, steinzeitlichen Ausdrucksweise/Benehmens der Rennleitung, freiwillig beendet. Klaus, ich kann Dich gut verstehen! Wäre er im Rennen geblieben, dann hätten wir es noch schwerer gehabt.

Nach einer Strategieänderung wendete sich das Blatt und wir segelten gut, meist konzentriert und  machten nur noch wenige Fehler. Diese wenigen Fehler sind es aber die es am Ende ausmachen. Aber hey, verglichen mit vielen der anderen Teilnehmern bin ich und die Crew Thorsten und Frank blutige Anfänger. Das noch auf einem für die Crew unbekannten Boot. Die Platzierung stimmt mich freudig und somit ist das Thema 24h Regatta durch. Abgehakt!

Was nie abgehakt sein kann, sind Bilder des heutigen Morgens sowie des Unwetters gestern. Leider sind die Bilder lediglich aus dem Smartphone. Die Farben waren der Hammer, nur minimal unterstützt.

Natürlich auch noch ein kleines Video

Dann bleibt mir nur noch Danke an meine Crew Frank und Thorsten zu sagen! Alles, was auf Linguini geschah bleibt auf Linguini *lol*. Danke an Gerald für die Regattabilder und Babysitting und Dank an Neptun, der uns wohl gesonnen war (hat ja seinen Anteil auch bekommen).

Und zum Ende noch der Track. Die Daten nackten Facts sind 68 SM, max SOG 7.6, max TWS 31. Schnellste Runden waren die vorletzte mit 54 Minuten sowie die letzte Runde mit 56 Minuten und die viertletzte mit 55 Minuten.

Noch ein paar Bilder von Marion. Danke!

 

Und ganz besonders freuen mich die Bilder die Stefan (Caipirinha) von Bord der MS Brombach aus gemacht hat!

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