Jaja die gute alte Nina Hagen. Der Song sagt aber eben genau um was es geht. Wetter schlecht, Bücher ausgelesen oder einfach nur mal Lust sich berieseln zu lassen.
Aber was brauche ich um auf einem Segelboot, einem Kleinkreuzer, ein ordentliches Bild, guten Ton aber das vor allem zu vertretbaren Kosten und Aufwänden zu erhalten.
Für unsere Make 25 Linguni hatte ich bereits viele Ideen und die Überlegungen, Erfahrungen und Informationen dazu, will ich in diesem Blog teilen.
TV per Internet
Eine super bequeme Art TV zu schauen. Es gibt die Möglichkeit über die Mediatheken oder über Online Movie und TV-Services das Programm seiner Wahl zu schauen. Internetverbindung vorausgesetzt. Und neben der Verbindung braucht es Bandbreite. Heute gibt es 4K Filme die in der Stunde locker 5 GByte Datenvolumen aufbrauchen. Ok, 4K muss vielleicht nicht sein. Aber selbst ein HD Format braucht hier ein Film um die 1.5 Gigabyte an Datenvolumen.
Per Hafen W-Lan kann das funktionieren, wenn es keine Quota gibt, die die Bandbreite pro Nutzer einschränkt oder, wenn keine Einschränkung, man nicht im Wettbewerb zu zig anderen Nutzern steht.
In jedem Fall eine Option wenn die Bandbreite im Hafen geliefert wird.
Internet TV Anbieter
Gibt es einige. Kommt jetzt mal ganz darauf an wonach man schaut. Reichen die Mediatheken aus, dann springe zu Punkt Mediathek View. Wenn nicht, dann gibts Napster, Amazon und co. bei denen man gegen Geld Filme anschauen kann. Meine Erfahrung aus einem Jahr Amazon Prime (mittlerweile gekündigt), uralt Filme, viel 3.-5. klassiges Kino und wenige Top-Filme (gefühlt <1 pro Monat). Das Beste sind hier die Serien. Allerdings ist es hier eben auch so, die aktuellsten Staffeln kosten nochmal extra Geld und das nicht zu knapp. Napster, T-Online und co. sind hier nicht groß unterschiedlich.
Echte Flat – Tarife gibt es noch wenige und so scheidet TV per mobilem Internet erstmal aus. Wer Magenta 1 nutzt, der hat hier eine gute Option (Stream On) flat zu streamen. Aber auch das ist kein Schnäppchen.
Ich glotz TV per DVB
DVB ist in der aktuellen Version T2 in der Lage HD zu liefern. Empfangen wird über einen Receiver den es für PCs und Tablets auch als Stick gibt. In der Stick-Variante wird lediglich das Signal moduliert und an den Rechner weitergegeben. Sprich, der Rechner muss in der Lage sein, genügend Leistung zu liefern um das Bild und den Ton zu errechnen. Das ist nicht ganz ohne und vor allem bei den Notebooks oft mangelhaft. Der Kompressionsstandard ist hoch und denkt gar nicht daran, dass mit z.B. einem Intel Atom o.ä. zu nutzen. Bild friert ein und stockt. Nicht befriedigend. Es braucht schon ordentliche Rechenpower.
Ganz anders bei den Tabletvarianten für iOS oder Android. Die Verarbeitung der H.264 Kompression ist hier weit besser integriert. Die CPUs sind meist kompromisslos auf medialen Inhalt entwickelt. Auf dem iPAD (Air 2) läuft es einwandfrei.
Aber! DAB liefert ausschließlich die öffentlich rechtlichen Sender. Private gibt es derzeit nur über den Freenet Stick plus einem monatlichen Abo. Dabei ist die Qualität der Freenet Sticks bzw. die Anforderung an den Host (Rechner) zweifelhaft.
Am besten ist es wohl einen DVB T2 fähigen Fernseher an Bord zu installieren. Die Verbräuche unter 12V sind hier erfreulich niedrig – zumindest auf dem Papier.
Nachteile sind hier aber sicherlich auch der Empfang im Ausland. Den gibt es nicht. Falsch, den gibt es schon aber eben nicht die Deutschen Sender sondern das jeweilige Angebot des Landes sofern es eines gibt.
Da ich nicht noch mehr Geraffel an Bord haben will und TV auf unserem Navigationslaptop schauen will ist DVB T2 ebenfalls raus.
Ich glotz TV per Satelit
Na das geht natürlich und sogar gut, wenn die SAT-Anlage für schwankende und schweuende Boote ausgelegt ist, also automatisch nachführt und recht tolerant gegen Bewegung ist und wenn man den notwendigen Platz dafür hat. Die mobilen Systeme, die man vielleicht jeweils im Hafen aufbaut, sind für mich keine Option. Zu aufwendig und mit ab 650,- es mir nicht wert. Eine ordentliche, fest installierte SAT Anlage für ein Boot geht bei 2.500,- los. Beim nächsten Boot dann …. 🙂
DIY TV
Mit Do It Yourself TV ist jetzt nicht gemeint, dass ihr selbst aktiv schauspielert, sondern nehmt, was ihr habt und geht vielleicht Kompromisse ein.
Muss man beim Segeln, wohlgemerkt auf einem Kleinkreuzer und nicht Blauwasser Weltumsegelungen, unbedingt den neuesten Blockbuster in der Glotze haben? Wie viel schaue ich denn bei drei Wochen Törn? Ich meine, wenn das Wetter für ein paar Tage richtig mies ist, kommt man schon in die Verlegenheit. Und so ist das auch bei uns und deshalb ist meine präferierte Lösung…
Mediathek View / Kodi
Mediathek View ist ein Open Projekt, welches eine Anwendung zur Verfügung stellt, um alle verfügbaren Mediatheken zu durchsuchen, die Inhalte anzuschauen und sie für das spätere Anschauen zu speichern. Den Mediathek View Client gibt es nur für Windows. Aber es gibt eine Integration in Kodi TV.
Kodi TV ist ein Medien Center in das man diverse Services als Plug Ins integrieren kann. So eben auch die Mediathek View. Man muss sich ein wenig damit beschäftigen aber dann hat man ein ultimatives Mediacenter auf PC oder Tablet und kann die Inhalte vorab herunterladen und dann bequem an Bord anschauen. Man kann aber auch online auf Services zugreifen wenn man will. Die Reihe der Angebote in Kodi ist schon ne Wucht. So kann man z.B. bei schwachem Hafen W-Lan einige Minuten “vorladen” und dann bequem irgendeinen Film/Bericht zu schauen
Einige Services die neben den ganzen Öffentlich Rechtlichen Sender vielleicht bekannt sind
- Food Network
- GiGa News
- Greenpeace Videos
- LiveLeak
- MTV
- NBA League
- Netzkino
Kodi läuft auf quasi allem 🙂 und es gibt eben Add-Ons aus allen Herren Ländern.