BOOT 2017 – Die Messe

Die Boot! Losgefahren und kurz vor 11 angekommen. Die Boot, die Messe für alle Wasserfetischisten. Ich war vor vielen Jahren schon einmal dort, den Blick nur auf Windsurfen und Wellenreiten gerichtet waren Segelboote überhaupt nicht existent.

Heute, gaaaanz anders! Wir ziehen vom Parkhaus los und stechen bei Halle 8 in See. Zieahen unsere Bahnen erst mal durch Ansammlungen von Ressourcenverschwendern, landen nach irgendwelchen monströsen 400 PS Anhängseln in Halle ?? und werden erstmal mit einem herzlichen „Hallo, darf ich ihre Brille reinigen? Die läuft garantiert nicht mehr an!“ Äähm, danke. Wir laufen weiter. Genau 4 Meter! „Ihre Brille, nie wieder beschlagen!“ Danke nein! Den Blick auf den dritten identischen 10ml Spüli für 12,- Stand biegen wir ab. Da legt mit eine überschminkte Hostess ein Wärmekissen auf die Schulter und schwallt unvermittelt los. Während mir heiß wird bietet sie mir den Messepreis zu 50,-. Ich kann mich befreien und habe ein paar Stände weiter vorn endlich ein bekanntes Logo erspäht. Die Liros Krabbelkiste. Gleich eine 2mm Leine für diverse kleinere Befestigungsjobs gekauft und erstmal weiter. Falsche Halle erwischt. Egal, wir wieder umgedreht und „Ihre Brille wird nie wieder beschlagen!“ Neiiiiiin! Brille abnehmen und weiter :-).

Bootszubehör


Endlich Bootszubehör! Alle sind da. Viele kenne ich, vieles ist doppelt, dreifach, mehrfach vorhanden. Einiges ist einzigartig. Wir schauen nach ordentlichen Rettungswesten. Spinlock, Secumar, Crewsaver, Baltic. Die Baltics sind im Vergleich äußerst leicht und preislich mit Sprayhood und Notlicht die beste Wahl. Kurz gegoogelt. Ein unqualifizierter Beitrag über einen Selbsttest auf Youtube. Ich konfrontiere den Händler und den Baltic Chef damit. Die Erklärung leuchtet mir ein. Er löst eine der neuen Westen aus „Plopp!“ Eine unvorbereitete Frau hinter ihm hätte fast was Ohnmachtsicheres gebraucht 🙂
Wir kaufen zwei der 150N in Vollausstattung und noch eine sehr weiche Weste für unseren Hund, das Luxusluder.

Safety steht im Fokus! Wir schauen uns diverse Wurfleinen Systeme an, entscheiden uns für ein self inflating System dem Jonbuoy Rescue Sling am Stand von Sostechnic.com. Guter Messediscount, nette Leute!

Natürlich werde ich gleich mal einen Trockenversuch starten und sehen wie weit ich das Teil gegen den Wind bekomme. Auf Land natürlich. Der Wechsel der Patrone und des Auslösers ist simpel. Soll jährlich durchgeführt werden was ich jetzt etwas übertrieben finde aber eine 33g CO2 Patrone kostet nen 10er. Überhaupt hat Sostechnic.com recht gute Preise….

Nächster Stop Flachfender! Zweimal SEAEQ bitte! Auch hier ein sehr guter Preis für die schwarzen Rumpfkuschler. Dazu gabs noch zwei Flaschen Wasser die gerade recht kamen um die staubige Luft wegzuspülen. Überhaupt war es in den Hallen ziemlich warm.

 

Aber jetzt endlich Boote!


Wir streifen durch die Gänge. Erster Durchlauf zur Orientierung. Zweiter dann gezielt. Stops bei Maree Haute und dieser wunderschönen Django 9.80, Kurzer Blick auf die Pogo 36, kein Blick ins Innere, die Schlange schreckt uns ab. Wir schlendern bei Dufour vorbei und Lars vom Helgoland Pogo Trip steht am Eingang. Heute im Dufour Marketing nimmt er uns mit rein und empfiehlt uns nen Blick in die 46er zu werfen. Schlüpper über die Schuhe und drauf. Ich versuche mir vorzustellen wie ich hinter dem Steuer Platz finde und schaffe es nicht. Beim seitlichen Sitzen empfinde ich es als zu schmal. Und ich hab jeans an und kein Ölzeug nebst Rettungsweste usw.. Dafür gibts halt viel Badeplattform und eine kleine Aussenküche. Ist ja auch wichtiger als das Steuern.

Das Deck sauber aufgeräumt, die „Polsterecke“ ist optisch nicht mein Fall. Irgendwie zu wenig Segelboot! Aber ein Cruiser will ja auch durch PizBuin Qualitäten überzeugen. Laut Lars segeln die Pötte hervorragend und Dufour hat sich entschieden ihre Racer Serie zu streichen und den Rumpf der Grand Large zu nutzen. Aufbau verändern und gut.

Eiche hell


Ab nach unten. Hülstafeeling in Eiche hell. Ungefähr das Schlimmste was man mir antun kann. Gleich nach dunklem Mahagoni und Messing! Ich öffne was zu öffnen geht. Ist ok aber jetzt nichts was mich jubeln läßt. Die Verarbeitung ist ohne jeden Tadel. 46 Fuss sind unter Deck nicht wirklich üppig wenn man so viele Wände einzieht. Ich stelle mir vor wie man das viel luftiger gestalten könnte. Dafür gibts dan halt die Pogos, Djangos usw.
Zweimal ums Eck und wir sind in Polen. Von gaaaanz billig bis nicht mehr so billig ist hier alles dabei. Wenn man vorher bei Tofinou, LA und Black Pepper vorbei schlenderte, dann ist das irgendwie echt schlimm. Ich vergleiche und stelle dann aber fest, sooo schlimm sind die dann auch nicht. You get what you pay for. Bedeutet für die so forsch beworbenen Einstiegspreise bekommt man ne Gurkenschale mit Segel. Man möge mir den Vergleich verzeihen. Wenn man ein Boot nicht billig und gut bauen kann dann sollte man eben kein Boot bauen. Ist aber für Leute die unbedingt neu kaufen müssen dann eben auch ok. Hauptsache Klo!

Benneteau First 25 Performance


Bei Benneteau schicke ich meine Frau in die First 25 Performance. Wir müssen die Kandidaten die zur Wahl standen ja noch auf Herz und Nieren prüfen. War die Wahl der Make 25 gut? Haben wir was rechtes gekauft oder nicht….
Die 25er Performance Variante mit Traveller am Heck schaut erstmal sehr cool aus. Ich mag diese Linien sehr gerne. Meine Frau fand den Innenausbau mit den unnötigen Schots nicht gut. Eng und nicht ergonomisch. Die Kojen zu klein und eben auch hier wieder Eiche hell. Puuuuuh, erster Check bestanden. Bei Seascape ist es ähnlich. Klar wird eine Seascape unserer Linguini davonsegeln, keine Frage. Aber wir haben den für uns besten Kompromiss aus Geschwindigkeit, Komfort und Handling (Transport, Stellplatz) gefunden. Schöchl hatte leider keine 24er da. die 22.1 ist definitiv ein schönes und saugut verarbeitetes Boot.

Bente 24


Dann fehlt noch die Bente 24. Der Stand ist an den Hallenrand gequetscht, macht nix. Gewohnte Optik um ein alternatives Generation Y Publikum zu locken. Klappt! Ok, wir und ein paar jung gebliebene fallen etwas aus dem Rahmen. Aber Generation Y kann sich eben auch nicht gegen die Kosten wehren.  Ich nehme sie mir wirklich schnell vor. Hat sich nix verändert. Zumindest nichts was uns gestört hat.  Sie ist trotzdem eine Schöne und vor allem schön zu segelnde…. ene mene miste ….

Yacht of the Year 2017


Dann! Nach einem Tag und einigen Metern, das schönste Boot der Messe. Sehr viele bleiben stehen, haben ein Lächeln im Gesicht. Aus der Bretagne unserer 2. Heimat. Hätten wir noch kleine Kinder, der Opti für Frankophile. Klein aber sooooo groß wenns um Chic geht. Drei Boote, das größte ein Zweimaster mit Gaffelrigg und so viel Schönheit

Dann unser Favorit „La Gazelle Breizh“. Ein kleines wunderschönes Boot um stressfrei seine Runden zu drehen. Ich überlege ob wir nicht am nahegelegenen Breitenauer See ein Zweitboot haben sollten. Nein das tun wir nicht. Aber ich kann einen blick auf diese Boote nur wärmstens empfehlen. Tolle Details und hervorragend verarbeitet.

 

La Gazelle des Sables
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Zweiter Tag und ich kümmere mich um den Antrieb unserer Make 25 die ich kurz vor der Messe abgeholt hatte.

Bei allpa finde ich vieles nur keine Ahnung. Beim Versuch die Frage zu einem All In One Landanschluß zu platzieren muss ich an die goldene Regel denken „Reden ist silber, Schweigen…..“ Der Allpa Chef versucht mich gar nicht zu verstehen. Er hat null Plan von meinem Begehr und will mir weiß machen das das Ladegerät (12V) voll reicht. Zwei Sätze zuvor erwähnte ich meine 48V Anlage.

Meine Fragen zu einer flexiblen 3D Welle verdampfen in belanglosem Gequassel über …. ich mag nimmer.

Wir ziehen weiter zu Kräutler. Die Gashebel sind so viel besser als meiner von Bode. Kann man einzeln bestellen, muss eben das Poti angepasst werden – gut!

Wir hatten uns dann wieder in die Ramschhalle verirrt. Unglaublich was hier alles angeboten wird. Und die Halle ist voll! Mehr los als bei der Swan von der wir außer dem Monster Kiel nichts sehen. Eintritt gegen Vorlage einer mindestens schwarzen Amex oder so. Keine Ahnung, interessiert uns nicht. Das Klientel ist definitiv sehr reich.

Wir wissen nun mit Sicherheit das die Wahl unseres Bootes eine sehr gute Wahl war. Die letzten Zweifel sind ausgeräumt, die Wettbewerber haben uns nicht wirklich überzeugt. Naja, auf dem Trockenen 🙂 Und deshalb ….

 

In Vino Veritas


Wir bleiben bei einem Weinstand hängen :-). Eigentlich wollten wir nur ein Glässchen Sekt trinken und bezahlen. Der Stand entpuppt sich aber als Bacchus Werbestand. Bacchus ist ein Versand der wohl vielen durch diverse Weinabos usw. bekannt sein dürfte. Ich bin da ja eher skeptisch aber wir lassen uns auf eine Weinprobe ein.Wir probieren diverse Weine. Von Frankreich in weiß und rot über Südafrika nach Australien und zurück. Ein paar wirklich klasse Tröpfchen dabei. Der Messepreis ist hier allerdings gefühlt hochl. Egal, der Mann informiert gut, gibt sich richtig Mühe und wir gehen mit einer dicken Order Wein von dannen.
Bis auf die AB Halterung ist alles abgehakt. Wir haben eine Boot hinter uns und es war nett aber nicht wirklich nötig. Wäre unsere Linguini uns nicht vor die Nase gesprungen wäre der Besuch sicherlich anders verlaufen. Die Sperrung der A3 läßt uns dann auf der Rückfahrt Zeit um die Eindrücke zu verarbeiten.

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