EDIT:
Die Batterie ist angekommen. Mann ist die klein. Das angekündigte Maß wird im Volumen um 1/3 unterschritten. Da kommen einem gleich mal Gedanken die nicht wirklich gut sind.
Spannung gemessen und ok, genau richtig für die Lagerung. Das mitgelieferte Ladegerät wiegt gefühlt nichts ist dafür beim Laden aber mächtig laut. Egal, ich hab eh mein Piktronik Lader.
Die Verpackung ist definitiv Chinesisch. Zwei drei Bretter zur Stabilisierung wären besser gewesen aber hey, was will man erwarten.
Die Batterie hab ich natürlich gleich mal aufgemacht da mir die Maße nun wirklich verdammt klein für 48V 75 Ah vorkamen.
Chinesische Lötkunst
Ich hab eigentlich nichts anderes erwartet. Es muss ja schnell gehen in den Fabriken. Also den Lötkolben geholt:
Vorher:
Ok, das Nachher Bild ist wo auch immer gelandet. In jedem Fall eine sauberere und stabilere Verlötung. Das BMS ist mit 150A gelabelt, der Rest ist Chinesisch. Macht allgemein einen ordentlichen Eindruck. Die Zellen (16S) liegen platt übereinander und sind so groß (B/L) wie die Batterie selbst. Zellen sind 75 A 12V – alles gut.
Ladung
Erstmal den mitgelieferten Lader verwendet solange mein Piktronik noch im Boot eingebaut ist (noch an der falschen Stelle).
Er lädt und lädt und lädt…. niemals liefert das Teil 10A Ladestrom. Die Batterie ist nach ca. 14 Stunden voll und das Ladegerät schaltet bei 58.8V laut Fluke ab. 58.8 / 4 macht 14.7 Volt – perfekt.
Kapazitätsmessung
Schwierige Sache die Kapazität, also die mögliche Menge an Wattstunden sauber zu messen. Zumal ich zu Hause keine 48V Konstantverbraucher habe. Also helfe ich mir mit einem etwas pragmatischen Testaufbaus.
Batterie – Wattmeter – 48/12V 9A Wandler – 12/230V Wandler – 40 Watt Lampe
Ok ok, ich hätte auch meinen Shunt nehmen können und mit dem Victron BMV wesentlich genauer messen können. Aber der BMV ist im Boot eingebaut. Zu viel Stress!
Als erste Information reicht es mir den Verbrauch * Zeit in Relation zur Spannung zu kennen. Am Ende muss ich wissen wieviel Strom ich entnehmen kann bevor das BMS abschaltet.
Die Edelstahlplatte unter dem 48/12V Wandler als zusätzlicher Kühlkörper da ich erst mit einer 100W Lampe 138W Last (11.5 A) verursacht habe und der Victron Wandler zu heiß wurde. Gerechnet und gemerkt, ups too much Also den Versuchsaufbau mit einer 40 Watt Lampe in den Rahmen gebracht und nun verbraucht die Lampe schön den leckeren Strom. Zeit Tagebuch ist logo. Ich muss nur den Moment an dem das BMS abschaltet nicht verpassen….. Ohren auf auf den Alarm!
Man sieht, dass ich die Batterie wieder mit Gaffa Tape geklebt habe. Ein neuer Schrumpfschlauch ist bestellt um sie wieder vollständig herzustellen.
Kaufen in China?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, Waren kauft man so, dass die nationale Wertschöpfung (nicht Umsatz) maximiert wird. Bei Lithium Batterien ist das unmöglich. Die Deutschen Händler hier assemblieren Produkte die sie in China beziehen. Der Zusammenbau einer solchen Batterie ist der geringste Teil der Wertschöpfungskette, dafür schlägt der Handel aber ungeheuerliche Summen auf. Das mach ich nicht mit.
Das Risiko war sicherlich hoch. Der Transport per Landweg (Bahn) durch diverse “Schurkenstaaten” birgt das ein oder andere Ausfallszenario. Aber alles war gut. Nach 72 Tagen ist dann aber auch gut. Das gute, über den Landweg fallen keinerlei Einfuhrsteuern an da die Ware bereits an der EU-Außengrenze ihren Segen erhalten hat.
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Welch liebliche Information nach 72 Tagen der Hoffnung!
Meine neue Antriebsbatterie ist auf den letzten Kilometern! Ich kann den Strom quasi spüren! Bin gespannt welche Spannung die Batterie nach dieser Reise mit durchaus beachtlichen Minusgraden liefert
und überhaupt, welchen Zustand hat das Paket nach dieser Reise. Wir werden es sehen.