Hallo Griechenland! Wir kommen!
Unsere Vorbereitungen sind fast abgeschlossen und es fehlen nur noch ein paar Dinge an Bord der LINGUINI.
Unglaublich, was man alles mitnehmen kann oder denkt, dass man es muss.
Ich versuche hier wirklich minimalistisch zu sein um so wenig Gewicht wie möglich zu haben, aber ab und zu ist es eine wirklich schwierige Entscheidung.
Anker!
Als Anker haben wir ein 6 kg Cobra-Eisen mit 6 m Kette, 10 m Bleileine und 30 m Ankerleine. Ein 5 kg schweres Reitgewicht, das auch als Beiboot Anker verwendet werden kann. Auf einen zweiten Anker, den wir hätten, verzichten wir.
Knapp 50 Meter Landleine sollten ausreichen. Wenn wir mehrere Leinen brauchen sollten, fahre ich lieber in eine andere Bucht oder einen anderen Hafen. Aber zur Not würde ich nochmal 50 Meter zusammengeknotet bekommen 🙂
Es gibt eine Reihe von wirklich schönen abgelegene Spots mit schönen Höhlen und beeindruckenden Felsformationen im Ionischen Meer, aber meist an der Westküste der Inseln und dort sind die Ankertiefen für unsere Verhältnisse recht tief. Dort ist eine Landleine obligatorisch, um nahe ans Ufer zu kommen und den Anker auf eine erträgliche Tiefe zu bringen.
Ich habe das bisher nur zweimal mit einer Landleine gemacht. Eigentlich ganz einfach, aber da war die Besatzungsstärke > 2. Zu zweit ist das Manöver schon etwas schwieriger. Aber wir haben ja Zeit und es wird schon klappen!
Um die Landleine an Felsen zu befestigen, habe ich einen 3 Meter langen Feuerwehrschlauch, in dem eine 5 Meter lange 12mm Leine läuft. Die wird um den Fels gelegt. Meine 6-mm-Landleine um einen Felsen zu legen, würde wahrscheinlich nur ein paar Stunden lang gut gehen. So kann die Landleine dann an dem abriebfesten “Felsgürtel” befestigt werden. Und wieder etwas zum Verstauen.
Apropos Verstauen!
Die Nähleidenschaft meiner Frau hat den Vorteil, dass wir jetzt für alles und jedes eine Tasche haben. Das schafft wirklich enorme Übersicht und keine Kabel mehr, die sich mit einem Schlauch verheddern oder unter etwas in der Backskiste stecken bleiben können. Es mag verrückt klingen, aber wir haben eine Tasche für fast alles im Boot.
Aber trotzdem ist LINGUINI jetzt vollgestopft mit Zeug.
Die Idee, das Beiboot unter Deck zu verstauen, werde ich wohl verwerfen und es doch, wie ursprünglich geplant, an Deck festzurren. Das schafft Platz unter Deck, um nicht jedes Mal den Dinghy Sack herauskramen zu müssen, wenn man etwas anderes zu tun hat.
Der Gennaker wird sowieso dauerhaft an der Bugreling befestigt und damit hat es unter Deck wieder erträglichen Platz. Aber over all, die Wasserlinie ist um keinen Millimeter gesunken!
Taschen!
Nein, nicht die selbst genähten Stauräume, es geht um Taschen im Boot um die vielen kleinen Dinge unterzubringen.
Neben der Koje haben wir ja bereits zwei kleine Taschen angebracht um was auch immer zu stauen.
Aber in Linguini gibts noch ein paar andere Möglichkeiten.
Über dem “Küchenblock” zum Beispiel!
Wie sooft bei Sailsupply in den Niederlanden fündig geworden. Die G-Nautics Taschen sind schon eher Boxen. Fester Korpus und oben kann man sie zusammenziehen. Sicherlich nicht für die Küche entworfen aber auch da machen sie eine exzellente Figur und können echt eine Unmenge an “Zeugs” stauen. Auch die Verarbeitung ist wirklich sehr gut! Bilder aus LINGUINI folgen natürlich.
Ο εξωλέμβιος κινητήρας. “Der Außenbordmotor”!
Na den haben wir kurzerhand ausgetauscht. Unser 6 PS Yamaha ist uns einfach zu schwer um ihn andauernd vom Boot, wo er als Redundanz eingesetzt wird, an das Dinghy zu schrauben. Am Schlauchboot brauchen wir keine 6 PS und an LINGUINI brauchen wir den Außenborder nur im Notfall und da tut es dann auch ein 2.5 PS Suzuki.
Warum Suzuki?
Der DF 2,5 hat als Langschafter den kürzesten Schaft unter den Konkurrenten.
Mal zum Vergleich:
Das sind alles 2.3/2.5 PS Aussenborder der bekanntesten Marken. Nach der Marke jeweils das Maß der Kurzschaft Version, gefolgt vom Maß der Langschaft Version. Man kann also von 560mm bis runter zu 381mm variieren um das passendste Maß für sein Boot zu erlangen. Wir haben nun 508mm was für den Notfall an Linguini perfekt ist und am Linguinchen fast perfekt.
- Yamaha 433 / 560
- Honda 418 / 571
- Tohatsu 435 / 562
- Suzuki 381 / 508
Am 3D Tender ist er natürlich etwas zu lang. Wir wollen aber keine Rekorde brechen!” Trotzdem werde ich eine leichte Erhöhung für den Heckspiegel bauen. Nur so hoch, das die Befestigungspunkte noch am 3D Heckspiegel greifen. 2 oder 3 cm maximal. Dann sollte der kurze Langschaft “performen” 🙂
Ach so, der Suzuki wird in Thailand gefertigt, nicht in China. Für uns ein gewichtiges Argument!
Was denn noch?
Wahrscheinlich werden wir am Ende doch etwas vergessen haben, das ist normal.
Ach so, die Überfahrt!
Die Fähre hat uns gleich noch mal einen kleinen Aufreger verschafft. Die SMS kam, sie setzen ein anderes Schiff für diese Verbindung ein und unsere reservierte Unterbringung würde gestrichen.
Nun haben wir lediglich Pullmann Sitze gebucht und wenn man die streicht bleibt nur noch die Deckspassage oder durchhalten an der Bar. Da letzteres kontraproduktiv wäre, also auch Deckspassage vorbereiten. Isomatte und Schlafsack herrichten. Isomatten hatten wir aber keine, also muss man sich sowas wieder mal kaufen und das mit kleinem und leichten Packmaß ist dann auch gleich wieder €100,-. Just als die Teile ankommen, schreibt uns Minoan doch, dass wir von der Streichung nicht betroffen seinen. Ja Danke! Aber die Isomatten sind sowieso nicht wirklich der Bringer und gehen zurück.
Dann bleibt alles beim Alten und wir freuen uns schon auf die Anreise. Die gehört natürlich bereits zum Urlaub und so haben wir für die Hin- wie auch für die Rückfahrt jeweils ein Hotel gebucht um die Strecke erträglicher zu machen. Hotels mit entsprechendem Platz für das Gespann zu finden ist dank Google Maps sehr einfach. Unglaublich, früher hätte man alle durchtelefonieren müssen aber man hätte ja gar keine Nummern gehabt 🙂 Sag noch einer, IT würde nichts verbessern!
Das Beitragsbild ist unter CC 2.0 Lizenz und stammt von dronepicr (geile Bilder!)
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