Hier gibts den etwas anderen Reisebericht Viel zu kurz in Griechenland – Make 25 – Linguini
Segeln auf dem Ionischen Meer ist für viele ein ultimatives Ziel. Für uns zum ersten Mal und wir sind noch nicht ganz sicher ob das “unser Ding” ist.
Um das heraus zu finden, haben wir uns 4,5 Wochen Zeit genommen um die Inseln und die griechische Küste im Nord-Westen Griechenlands zu erkunden.
Ich werde die Seite während der Reise fortlaufend pflegen, mal sehen wie aktuell mir das gelingt.
Wichtig!: Dies ist kein Affiliate Beitrag. Links zu Dingen dienen lediglich der Veranschaulichung und unserer Empfehlung. Wer was davon kauft, ich habe davon nix!
Die Vorbereitungen (Fähre)
Wir haben uns für Ancona und Minoan Lines entschieden. Die Gründe waren A. die besseren Ankunftszeit in Igoumenitsa am Ionischen Meer sowie, zum Stand der Buchung, der bessere Preis inkl. Anfahrt. Doch dann eskalierte der Ukraine Krieg und die Dieselpreise stiegen und stiegen. So ist es jetzt nicht mehr wirklich Venedig vorzuziehen. Aber die bessere Ankunftszeit gibt uns am Ankunftstag die Möglichkeit, Linguini ohne Stress zu riggen und vorzubereiten. Allerdings nur wenn es keine Verspätung gibt.
Die Fahrt nach Ancona genießen wir mit jeweils einem Aufenthalt in Italien. Die Strecke wäre mir einfach zu lang, zu stressig und vor der Überfahrt noch ein paar Leckereien für die Versorgung an Bord einkaufen. Wo geht das besser als in Italien.
Italien ist übrigens immer unser Alternativ-Reiseland gewesen. Und seit wir kürzlich in der Toskana, in der Nähe von Cecina waren ist klar, 2023 segeln wir, wenn wir segeln, ab Cecina.
Die Kran-Preise in Cecina sind sehr angenehm. Im Nachhinein sind sie billiger als Griechenland :-(. Cecina ist eine nette Stadt, die Marina ist chic und liegt gegenüber Elba perfekt!
Fährkosten liegen, mit gutem Frühbucher Rabatt, bei 1180,- für 2 Personen auf Pullmann Sitzen, einen Tiguan und den 9-10 Meter Trailer. Die teuerste Kategorie, warum wundert mich das nicht?
Eine Außenkabine wäre mit 450,- zu Buche geschlagen. Brauchen wir nicht.
Andere Vorbereitungen
Ja klar, die gab und gibt es. Unglaublich was einem so einfällt und wie man sein Boot bzw. das Gepäck optimieren kann. Wir haben alles so leicht und so klein wie möglich. Ausnahmen sind natürlich der Cobb Gasgrill, Segel, Gangway usw. Das ganze Zeug ohne das man eigentlich nicht am Mittelmeer segeln kann. Sicherlich geht das noch kleiner aber dann wird es mühsam.
Ich erspare mir Details, die werden in den Blogs dann schon sichtbar.
Welche Häfen, welche Buchten?
Wir haben den Heikkel Revierführer “Griechische Küsten” der für das Ionische Meer wirklich umfangreich ist und noch ein paar andere Infos aus Yacht und anderen Quellen. Ich hab, nachdem ich das Gewicht des Buchs dann kannte, ganz schnell die digitale Variante gekauft. Viel besser 🙂
Spannend finde ich die Höhlen und generell die wildere Westküste Korfus, Paxos und auch Antipaxos. Die Westküste Korfu´s scheidet aber wahrscheinlich aus verschiedenen Gründen aus. Zu weit, wenig Schutz bei Wetter und keine Versorgung. Aber Paxos und Anti haben im Westen wunderschöne Ecken zu bieten. Traumhafte Buchten und Höhlen. Viel langweiliger dagegen, die ganzen von Charterbooten überfüllten Häfen. Das soll im September wohl besser sein, lassen wir uns überraschen.
Die Sehenswürdigkeiten des Ionischen Meer´s, oder zumindest das was man nach einer Suche im Netz findet, beschränken sich im Wesentlichen auf alte Steine. Das ist nicht unbedingt unser Ding. Aber, meist befinden die sich weiter oben und lassen einen weit blicken. Von daher haben wir doch glatt die Wanderschuhe eingepackt.
Korfu Stadt soll ganz nett sein und auch einiges abseits der touristischen Pfade bieten. Das gefällt uns und so steht Korfu bzw. Kerkyra, wie die Hauptstadt von Korfu heißt auf dem Plan. Allerdings ist kein Plan in Stein gemeißelt.
Generell gibts eigentlich in der Ecke nicht viel zu sehen, wenn man mal von den Menschen absieht.
Also sollten wir uns auf einen Urlaub mit viel Relax und weniger Action einstellen. Kann ich mich gut mit anfreunden!
Vorab Auswahl der Marinas
Ich liste auch die Marinas und Häfen mit einem “NO!” die wir tunlichst nicht anlaufen, aus diversen Gründen bei Heikkel nachzulesen.
Kerkyra, die Hauptstadt von Korfu hat mehrere Häfen bzw. Marinas von denen eigentlich nur 2 für uns in Frage kommen.
Mandraki (Heikkel S. 211) +306945377674 Kanal 68 und
Naok Yacht Club (Heikkel S. 212) Kanal 72
Die anderen Häfen sollen geruchs- und lärmtechnisch nicht gerade zu empfehlen sein.
NO! Benitsai Schwell, Fischer.
Ligia nördlich von Preveza
Ioannina
Ein Landausflug nach Ioannina mit dem Mietwagen oder Roller ist fest geplant. In Ioannina wurde unsere Frieda aufgefunden und im dortigen Tierheim bzw. bei Mary, einer engagierten Tierschützerin aufgepäppelt. Wir haben leider keine detaillierte Info aber wir werden das schon finden, sind ja nicht auf den Mund gefallen.
Die Stadt Ioannina soll auch sehr schön sein und so werden wir wohl ab Sivota losdüsen. Wir können nur hoffen, dass uns kein netter Schnuffi über den Weg läuft der ein neues Zuhause sucht. Keine Ahnung wie wir da regieren würden.
Die Stadthäfen
Eines der Dinge die es wohl ausmacht. Im Ionischen Meer, direkt in der Stadt am Hafen liegen. Mitten im Leben quasi. Es sind meist recht kleine Orte mit einer Front aus Kneipen, Restaurants und Souvenirläden. In zweiter Reihe dann mehr Souvenirläden und noch ein paar Kneipen. Ab der dritten Reihe dann Wohnhäuser und in der 5. Reihe ist der Ort vorbei 🙂 Kann man machen, nicht wirklich unser Ding. Zumal wir ja eine recht starke Ahbängigkeit zum lieben Strom haben. Klar, der Außenborder läuft mit Benzin aber ich will den so selten wie möglich nutzen müssen. In den Stadthäfen gibt es nur wenige Plätze mit Stromanschluss. Man kann natürlich den “Laden” gegenüber fragen ob man mal an die Dose darf….. Korrektur. Die meisten der kleinen Stadthäfen haben die Möglichkeit Strom zu tanken aber das eben nur an ausgewählten Liegeplätzen. First come first serve….
Marinas
Wir mögen Marinas ganz gerne. Strom, Wasser, Duschen und Toiletten. Das das etwas kostet – kein Thema. Aber Marinas sind im Ionischen Meer dann doch die Ausnahme. Vieles nennt sich Marina aber ist nicht wirklich was man sich unter einer Marina, im Vergleich zu Italien oder Frankreich vorstellt. Da bleibt eben nur ……
Vor Anker liegen!
Und das ist der Plan. Die vielen wunderschönen Buchten nutzen und den Trubel weit hinter sich lassen. Natürlich geht das nicht unbegrenzt. Wir können sicherlich 5 Tage autark sein wenn wir jeweils nur 10 Liter Wasser pro Tag verbrauchen. Trinkwasser ist separat. Das sollte funktionieren! 12V Strom haben wir durch die Sonne und unterwegs den Wind. Sollten wir wirklich motoren müssen, dann liefert der E-Antrieb gut 5-6 Stunden bei 3.5 Knoten in einer leichten Welle. Jaja, die Skeptiker jetzt … und wenn ihr gegen den Wind müsst? Na dafür hat unser Segelboot Segel. Und wir sind flexibel genug, das Ziel nach der vorherrschenden Windrichtung anzupassen :-).
Vorab Auswahl Anker Buchten
Die Auswahl ist entsprechend der Informationen von Heikkel plus Google Earth und Quellen aus dem Netz.
Petriti Bucht (Heikkel S. 216) 39°27,20’N 020°00, 19’E ca. 10 SM SW von Kerkyra.
Essen an Bord
Das spannendste Thema! Ich hab die Angel für das Ionische Meer nebst einiger Ausrüstung dabei. Wenn Petri uns wohlgesonnen ist, dann gibt es regelmäßig Fisch. Wenn nicht, dann eben nicht. Alle 2-4 Tage mit den Dinghy zur nächsten Futterquelle und hier und da auch im Restaurant essen gehen. Aber ich würde mich echt freuen wenn das mit dem Angeln soweit funktioniert, dass ich immer lecker grillen oder kochen kann. Oder eben Sushi!
Zur Not haben wir ein paar Tüten leckere gefriergetrocknete Trekkingnahrung, eingepacktes Vollkornbrot und Müsli dabei. Soweit soll es aber nicht kommen. Etwas Gemüse, Nudeln, Früchte. Das hat immer Platz und die Kühltruhe ist groß genug.
So, das reicht jetzt mal. Der nächste Teil wird dann “Abfahrt” oder “Am Brenner” oder “Auf der Fähre” heißen. Und wer bis hier gelesen hat und vielleicht noch einen Tipp beisteuern kann, sehr gerne!