Dolce Vita – Segeln Toskana

Es ist soweit, Segeln Toskana. Nachdem der letzte Törn, dank meiner Bandscheibe so jäh unterbrochen wurde, habe ich mich und meine Bandscheibe gut vorbereitet. Linguini ebenfalls.

–> Es sind viele Bilder in höherer Auflösung. Die Seite wird dadurch eine recht lange Ladezeit haben!

Es geht nach Cecina, Festland Italien. Die Marina kennen wir von Landurlauben und die Gegend dort ist ein echter Traum. Noch viel schöner soll es auf Capraia, Korsika, Elba und Sardinien sein. Das sind unsere Ziele sofern der Wind mitspielt. Alles gepackt und ab geht es nach Italien. Und die Finger die ihr immer wieder auf den Bildern seht….. is halt so!

Unterwegs durch die Schweiz und die Eidgenossen auf Urlaubstörn beobachtet 🙂

Segeln Toskana Make 25

“Paradiesli”. Jaja, so hat jeder sein eigenes Paradies.

Die Fahrt war fast ohne Ereignisse. Wir haben nahe Como einen Zwischenstopp eingelegt um Freunde zu besuchen. Da kam der erste Schock.

Segeln Toskana Make 25

Der Mast hatte sich aus der Masthalterung gelöst. Mein Fehler, die Spanner waren gealtert oder einfach zu wenig. Die letzten Kilometer über wirklich üble Straßen haben da ordentlich dran gerüttelt. Ein paar Meter und Kurven weiter ……

Alles gut! Meine Frau hatte nen Schock aber nachdem ich den Mast dann mehrfach befestigt hatte ging es am Morgen weiter in die Toskana – Segeln Toskana.

Segeln Toskana Make 25

Die Beladung war perfekt und ich merkte kaum, dass Linguini hinten dran hing.

Segeln Toskana Make 25

In der Marina angekommen, noch 3 Stunden Zeit bis zum Krantermin. Es wurden ordentlich Boote eingekrant und so war an ein “Vordrängeln” nicht zu denken. Der Planet brannte erbarmungslos und so wurde das Warten mit einem ausgiebigen Sonnenbad “belohnt”. UV 50 Sonnenschutz ist Pflicht beim Segeln Toskana und wir haben die ganze Reise lang geschmiert und geschmiert 🙂

Segeln Toskana Make 25

Die Jungs, Profis, hievten unser “Playmobil” Boot ins Wasser, den Mast dann per Hand (wiegt ja nix) an Land zum Vorbereiten und per Kran zurück aufs Boot gestellt.

Kosten: 2 X Kranen, 2 X Mastservice, Trailer abstellen waren 500,-. Unseren Tiguan hatten wir auf einem nahen Parkplatz für umme abgestellt. SPOILER: Nach 4 Wochen hatten wir am unteren Türholm eine Ameisenkolonie 😉 die mit etwas Wasser aber schnell zu überzeugen war auszuziehen.

Segeln Toskana Make 25

Das Restaurant in der Marina di Cecina ist richtig gut und dabei preiswert. Überhaupt haben wir in den ganzen Wochen eigentlich relativ preiswert gegessen. Preiswert aber saugut.

Der Liegeplatz war gut gelegen und so konnte ich Linguini am Ankunftstag fast komplett aufriggen.

In der Nähe die schöne Marie Louise. Eine Grand Soleil und unser nächstes Boot – sofern der Gebrauchtmarkt eine ausspuckt.

Isola Capraia – Segeln Toskana

Am Tag 2 alles fertig vorbereitet um Kurs in Richtung Capraia zu nehmen. Ich skizziere mal den Ablauf des Törns:

Die ca. 34 gesegelten Meilen teilten sich in 2 Stunden absolute Flaute, 4 Stunden bei 20-25 Knoten und der Rest bei Traumbedingungen auf. Capraia in Sicht, halber Wind Kurs – traumhaft.

Segeln Toskana Make 25

Capraia ist ein Traum. Der kleine Hafen bietet viel Leben, tolle Restaurants und ist in der Vorsaison nicht überfüllt. Im August ist hier nicht dran zu denken ohne Reservierung mit einem kleinen Boot anzukommen. Dafür gibts dann aber in der vorgelagerten Bucht Moorings und Ankergrund.
Nach einem schönen Abendessen geht es in die Koje und wir lassen uns sanft in den Schlaf schaukeln.

Ja ja, Essen ist halt eine Leidenschaft von der wir leider selten genug kriegen können 🙂
Hab ich schon erwähnt, dass Capraia eine echte Schönheit ist? Ein paar Bilder des nächsten Tages…

Segeln Toskana Make 25
Segeln Toskana Make 25

Wir beschließen noch einen Tag auf Capraia zu verbringen um uns die Insel genauer anzuschauen und um auf jeden Fall das tolle Restaurant am Hang auszuprobieren.

Der Tag war geprägt von schönen Blicken, unglaublich tollen Düften und leckere Zwischenstopps.

Da wir nicht auf der Flucht sind, beschließen wir am nächsten Tag einen rund Capraia Törn mit Badeaufenthalt und wer weiß, vielleicht erwische ich was mit meiner Angel.

Es kam etwas anders.

Das sind die drei Bilder des Tages. Für mehr war keine Möglichkeit. Als wir den Hafen von Caparia verlassen, um in Richtung Norden zu segeln, hat uns erstmal wieder eine Flaute erwischt. Langsam an der Küste motort kam dann wieder ein kleines Lüftchen. Gennaker raus um eine wenig Vortrieb zu bekommen. Just in dem Moment gabs per Fallwinden mächtig auf die Nase. Den Gennaker eingerollt und geschaut, dass wir etwas Abstand zur Küste bekommen. Doch je weiter oder eigentlich egal wo, 30 Knoten TWS und Böen die irgendwo darüber lagen. Linguini legte sich teils recht flach auf die Seite. Motor an und gegenan die nächste schützende Bucht gesucht. Anker raus und abwarten.

Wir hatten den Anker, nach den letzten Erfahrungen, ein wenig größer gewählt. 9kg Bügelanker und 25 Meter Kette plus (bei Bedarf) 40 Meter Ankerleine. Der Anker gräbt sich tadellos ein und hält den nun ablandig heftig ankommenden Winden stand – ohne Murren. Guter Anker!

Zwischen uns und Capraia Hafen liegt das Kap und eine sich immer weiter aufbauende Welle bei jetzt wohl gleichbleibenden 25 Knoten. Jetzt oder nie. Noch nen halben Meter mehr Welle und wir hätten eher Probleme. Die großen Kähne die ebenfalls in der Bucht Schutz gesucht haben interessiert das natürlich wenig.

Also Strom geben und durch. Am Ende war es nicht so schlimm wie gedacht und Linguini steckte die Wellen gut weg. Wieder im Hafen kam der Wind durch die ausgeprägte Düse direkt von achtern und hielt den Rest des Tages und die Nacht an. Neben dem Geklapper aber recht angenehm.

Die Karte zeigt die Zonen rund um die Insel und die Möglichkeiten bzw. Verbotszonen. Sollte man sich zwingend dran halten, also wenn man um die Insel kommt.

Capraia ist eine sehr umweltbewusste Insel. Es gibt mehrere Wasserspender an denen man sich sein Trinkwasser in sehr guter Qualität zapfen kann. Es gibt (fast) keine Plastikbecher oder irgend einen ToGo Kram und man ist bedacht darauf, das die Insel ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Das man dafür 4,- fürs Duschen und 1,- für die Toilette nehmen muss verstehe ich nicht. Damit werden die Yachten ihre Duschen sowie ihre Toiletten nutzen und den Dreck am Ende in das schöne Meer ablassen. Ok, das Wasser wird über eine Meerwasser Entsalzungsanlage bereitgestellt, das kostet. Aber am Steg kann man uneingeschränkt Wasser vergeuden. Ich versteh es nicht ganz…..

Wir beschließen am nächsten Morgen in Richtung Korsika abzulegen. Der Wind wird immer noch ordentlich sein aber die Windrichtung und die Welle passen gut. 15-23 Knoten sind ideal um im ersten Reff richtig Speed zu machen.

Eine einfache aber leckere Pizza mit schönem Blick auf die Bucht runden den Abend ab.

Am nächsten Morgen ist das Wetter eher nicht so der Bringer aber die Windvorhersage scheint zu passen und wir machen uns fertig auszulaufen.
Capraia 5.95, eine knapp 6 Meter Schaluppe, ebenfalls aus Deutschland legt mit uns ab. Wir hatten uns am Abend vorher noch getroffen. Die beiden sind für ca. 6 Monate mit ihrem kleinen Boot unterwegs. Sind seglerisch sehr erfahren. 6 Monate – ein Träumchen.

Segeln Toskana Make 25

Auch hier wieder, mehr Bilder gibt es nicht. Nach dem Hafen nach Osten ums Kap um Richtung Korsika zu jetten. Der Wind bei 25 Knoten TWS. Wir erst im ersten, dann im 2. Reff. Wie gut, dass wir die kleine Fock aufgezogen haben. Ein sehr geiles Segel. Ca. 80% Fläche und aus stabilem Dacron. Kann man noch um 30% reffen und sie steht dann immer noch wie eine 1 und liefert enorm guten Vortrieb. Unsere Laminatsegel sind ja vornehmlich für Binnen und eher weniger Wind geschneidert. Passt hier nicht ganz so gut.

Eine Nebelwand liegt vor uns. Nein eher sehr diesig aber man sieht keine Meile weit. Der Fährenverkehr ist hier nicht so stark aber dennoch beschließen wir, da der Wind nunmehr weiter nach West gedreht hat, wir ändern unser Ziel und segeln in Richtung Elba. Raumer Wind und eine Welle die leicht schräg achterlich in 1.5 bis 2 Meter ankommt. Wir segeln in Wellengeschwindigkeit bei über 8 Knoten und das macht ordentlich Spaß.
Nach knapp 2 Stunden beruhigt sich das Wetter ein wenig und die Wellen legen sich ebenfalls zur Ruhe. Es ist nach wie vor diesig aber seglerisch ein toller Törn mit allem außer Flaute.

Marciana Marina – Segeln Toskana

Unser Ziel liegt im Westen Elbas und ist der westlichste geschützte Hafen Elbas. Wir kommen einigermaßen erledigt am späten Nachmittag an. Duschen und ab in die City. Ich habe das Niedergangs Schot zerstört, Superkleber und Band muss her.

Wieder ein Winterprojekt. Ich denke ich werde mich mal an einem Teak Holz-Schot versuchen. Wenn das nichts wird, ich hab ne gute Adresse für solche Arbeiten.

Die City ist umtriebig. Viel, sehr viel Geld unterwegs, was man nicht zuletzt an den Booten im Hafen sieht. Wir schlendern durch die Straßen und entscheiden uns für ein Restaurant in der 3. Reihe. Die Wahl war eine Gute. Aber zuvor och ein paar Gassen.

Schöne Ecken. Überall duftet es lecker und die Farben ein Traum. Naja, nicht wirklich überall. Das Schild lautet übersetzt: Wer die Kacke seines Hundes liegen lässt, dem wünsche ich einen juckenden Arsch und viel zu kurze Arme! 🙂

Wir beschließen am nächsten Tag den Gipfel des Monte Capane zu erklimmen. Mit der atemberaubenden Seilbahn und trotz dem noch diesigen Wetters, wundervolle Blicke.

Wir laufen eine Strecke talabwärts und kehren noch in einem schönen Bergdorf in eine Kneipe ein. Ein schöner Abschluss des Gipfel-Tages.

Für den Abend suchen wir im Guide Michelin nach Empfehlungen. Trotz der wirklich leckeren Speisen die wir gegessen haben und noch essen werden, gibt es lediglich 2 Empfehlungen auf Elba. Wir suchen uns zwei aus und haben bei der ersten Wahl leider kein Glück, ausgebucht. Dann das zweite Restaurant, das “Scaraboci“.

Fine Dining

Und ja, wir lieben gutes Essen und das Scarboci hat uns nicht enttäuscht. Ich hatte einen Gang den ich zu den besten Speisen meines Lebens zählen kann.

Segeln Toskana Make 25

Sardellen auf grüner Feige mit Anis auf gedämpften Zwiebeln, Spinat und einem Zitrusöl. Simpel aber geschmacklich eine Offenbarung. Die Sardellen stammen aus Spanien, wo eigentlich alle Top-Dosenfische herkommen. Die Marke habe ich nicht erfragt aber wer Sardellen mag und auf Elba is(s)t – unbedingt!

Das Gespräch mit dem Patrone war sehr amüsant und vielleicht wurde deshalb der Grappa leicht über dem Eichstrich serviert :-).

Portoferraio

Wir brechen am folgenden Tag nach Portoferraio auf. Einen Hafen weiter. Wenig Wind und wir segeln langsam aber stetig weit raus um aus der Landabdeckung zu kommen. Ein wenig mehr Wind und Linguini beschleunigt unter Code Zero mal wieder auf AWS bei 50 Grad zum Wind. Sonne, ein leichter aber noch guter Wind und wir genießen den Segeltag entlang Elbas Küste.

Segeln Toskana Make 25

In der Bucht von Portoferraio angekommen frischt der Wind ordentlich auf und wir gehen mit 8 Knoten durchs Wasser. An den Ankerliegern vorbei noch eine Ehrenrunde gedreht, bis wir dann die Segel reffen und nach kurzer Orientierung den richtigen Hafen gefunden haben.

Segeln Toskana Make 25

Beim Ansteuern in den Hafen fällt auf einmal der Motor aus. Noch keine Ahnung weshalb, lass ich den Suzuki ins Wasser der sofort startet. Zu unserer Überraschung gibts für die “Kleinen” Fingerstege. Also nochmal ne Runde um die Fender und Leinen zu richten, anlegen und erstmal Ratlos.

Die Sonne ballert gnadenlos und nein, das Kunstteak Deck wirkt nicht wirklich kühler. Da hilft nur eins….

Segeln Toskana Make 25

Der Controller blinkt 12 mal. Laut Manual ist er überhitzt. Kann eigentlich kaum sein, er war grad einmal 5 Minuten im Einsatz und der Motor ist “eiskalt”. Ich setze die Overheat Meldung in der Controller App zurück, hilft leider nichts. Spoiler, es dauert mehrere Stunden bis der Controller wieder funktioniert.

Aber erstmal duschen und dann ab in die City. Ein längerer Fußweg zeigt uns, warum da so viele Fahrräder standen.

Portoferraio ist auf den ersten Blick keine Schönheit. Der Fährhafen der Insel und entsprechend viel Verkehr wenn eine Fähre ankommt oder ablegt und das tun sie gefühlt im 20 Minuten Takt. Aber das Städtchen hat auch seine schönen Ecken. Napoleon war hier “eingekerkert” und alles und jedes deutet drauf hin. Doch erstmal unseren Hafen, der an eine große Werft angrenzt erlaufen. Mächtig!

Zurück, mieten wir für den kommenden Tag einen Fiat 500 als Cabrio. Gab noch einen Online und wir freuen uns auf eine Tour de Elba. Die Frage des Abendessens war schnell geklärt, das Werft oder Hafenrestaurant scheint ein echter Geheimtipp zu sein und so fragen wir nach einem Tisch. Außen gibt es nichts mehr, wollen wir auch nicht mit dem Blick auf die Atmosphäre im Inneren.

So macht uns das Spaß und was dann an Speisen kam noch viel mehr.

Die Elba Fischkachel gabs unterwegs von einem Künstler, der uns sogleich noch einen Tipp für eine schöne Ankerbucht gab, die nur mit kleineren Booten möglich ist.

Tour de Elba

Naja, das Wetter sagt eher Dach zulassen. Ist auch nicht weiter schwer, denn als uns die Dame bei der Autovermietung den Wagen präsentiert, trifft uns der Schlag. Komplett veranzt, dreckig, das Verdeck massiv beschädigt, “kann man nicht aufmachen” und stinkt. Es tut ihr leid, die Buchung war so kurzfristig, da konnten sie den Wagen nicht mehr vorbereiten. Was hätten die da vorbereitet? Abgefackelt? Ich will stornieren, da macht sie den Vorschlag, einen nagelneuen Wagen zu übernehmen der allerdings an der Airport Station ist. Ok, wir fahren mit der Schrottkiste die 15 km und ich wage nicht irgendwas ohne Grund anzufassen. Vor Ort gabs dann einen neuen MG. Kein Cabrio aber es regnete eh bereits. Ich musste nichts unterschreiben, sie hatten keinerlei Beleg dafür, dass wir den einen oder den anderen Wagen hatten. Italien!

Zur Info, das Bild entstand bevor wir zum Airport gefahren sind. Also die Flecken auf der Fahrerseite….

Das Wetter wechselte zwischen Regen, Wolken Sonne und von vorne. Wurde aber zusehends besser. Also einmal rundrum.

Die Insel ist echt ein Traum. Jeder Ort lädt zum Verweilen ein und vor allem in den höheren Regionen, eine Ecke schöner als die andere.

Ein paar Impressionen unkommentiert:

Und wir landen in einer Taverne (siehe Serviette) und bekommen bei genialer Aussicht, top Wetter eine ungewöhnliche aber sauleckere Antipasti serviert.

Wir kommen wieder, definitiv!

Der Ort Torchio ist ein echtes Schmuckstück und wir schlendern noch etwas durch die Gassen bevor es weiter geht.

Oben in den Bergen wird es kühler und es liegt eine mystische Stimmung in den Wäldern, die wir natürlich für einen Spaziergang nutzen.

In Portoferraio etwas einkaufen und zurück an Bord. Ein Vesper und ein wenig EM.

Wind falsch!

Eigentlich wollten wir weiter aber es gibt viel Wind, sehr viel Wind und der noch aus Osten. Wir sitzen also noch mindestens einen Tag in Portoferraio fest. Nicht ganz so schlimm. Wir reservieren für den Abend den schönen Tisch im “Molo G”, das leckere Restaurant im Hafen und schauen ob wir der Stadt noch ein wenig Schönheit abringen können. Können wir.

An den Mauern der Stadt überall Kaper Pflanzen. Sehr schöne Pflanzen und Blüten die gehegt werden, um als Kapern aus Elba angeboten zu werden. Der Wegweiser spricht Klartext und wir genießen den Tag in einem gar nicht so üblen Portoferraio. Am Abend im retrospektiv Lieblingsrestaurant was die Atmosphäre anbelangt!

Nach Osten

Beim Ablegen regnet es, so wie es auch den größten Teil der Nacht geregnet hatte. Windrichtung passt, 20 Knoten angesagt und ab und an geliefert. Dazu eine nette 1-1.5 Meter Welle. Wir segeln nach Osten, dann wollen wir nach Süden mit dem Ziel Porto Azzuro. Die Bedingungen, nachdem der Wind auf Richtung Süd dreht (kaum Wind) lassen uns einen Zwischenstopp in Cavo einlegen. Wir sind ja nicht auf der Flucht.

CAVO

Cavo hat einen kleinen Hafen der einem bei den allermeisten Wetterbedingungen Schutz bietet. Das Städtchen ist klein aber fein und wir genießen den Aufenthalt.

Das ausgewählte Restaurant, dass Mahé enttäuscht als einziges Restaurant der Reise. Nicht schlecht aber nach 5 Minuten Karte runtererklären des Chefs, dachten wir an etwas wesentlich Feineres.

Die aufblasbare Gangway hat sich wieder einmal bewährt. Wir haben ein paar ähnliche Gangways gesehen die nen Tick schlanker bzw. dünner waren, aber sich wesentlich stärker durchgebogen haben und nach der Recherche den 3fachen Preis kosten. Die Solarpanels liefern bestens, nur der Motor-Controller geht immer noch nicht. Schaltet nach ein paar Minuten immer wieder ab und braucht dann Stunden bis er es sich wieder überlegt. So muss der Suzuki das An- und Ablegen für den Rest der Reise übernehmen. Generell haben wir kaum motort. Die meisten Flauten ausgesessen in der Kenntnis, irgendwann kommt der Wind. Es macht auch keinen Spaß mit dem Suzuki. Er ist laut und lediglich für kurze Strecken erträglich. Insgesamt sagen meine Aufzeichnungen ca. 2 Stunden motort plus an- und Ablegen.

Porto Azzuro

Wir legen bei bestem Wetter ab und das blieb auch so. Segelten weiter raus und hatten dann beste Bedingungen. Es machte viel Spaß und so machten wir einiges mehr an Meilen als notwendig bevor wir in Porto Azzuro ankamen.

Die Stadt ist schon deutlich von etwas mehr Luxus geprägt. Einige Boote liegen sicherlich im deutlich 7stelligen Bereich, macht sie oft leider nicht schöner.

Wir erkunden die Stadt, es ist uns zu heiß. Erst ein wenig Abkühlung von innen und dann von außen.

Am Abend trauen wir uns dann aus dem Schatten und lassen es uns gut gehen.

Ein Nudelrestaurant mit wirklich lecker Gerichten aber direkt am Touridurchgang. Keine Atmosphäre aber lecker.

Der Blick am Abend vom Boot ist schön aber die Nacht ist recht laut. Wer Ruhe sucht ist hier an den vorderen Molen definitiv falsch.

Am kommenden Tag machen wir uns auf um die Küste zu erkunden. Wandern bei vorhergesagten 30+ Grad. Ups, aber besser wird es nicht.

Am Ende verlassen wir den Trail, weil die Wanderapp uns nur Mist erzählt und nervt. Auf eigene Faust geht es mit Blick auf den Gipfel den wir ganz sicher nicht erklimmen werden. Ist übrigens auch als hochalpin eingestuft. Geröll und nicht ungefährlich.

Auch nach dieser Tour war die Abkühlung am Steg bestens geeignet auch wenn die Fische sicherlich etwas vom “Müffel” abgeschreckt waren 🙂

Und wieder essen gehen. Wie langweilig? Nein, das war definitiv ein weiteres Highlight! Die Osteria da Farnese.

Dem Holzbrett mit dem Wunsch “Respektiert die See” konnten wir nicht widerstehen. Ob unsere Speisen allerdings diesen Respekt zollten, ich habe starke Zweifel.

Badetag

Bis dato waren wir kaum, eigntlich gar nicht so richtig im Wasser. Irgendwas kam immer dazwischen. Deshalb gehts heute in eine Bucht zum Baden.

Wir kamen spät zurück und Hoppla, der Hafen ist komplett voll. Wochenende! Zum Glück hatten wir den Liegeplatz gleich für 3 Nächte gebucht.

Den Abend hatten wir in einem ausgesprochenen Fleischrestaurant reserviert.

Die Produktqualität war genauso üppig wie die Mengen. Au Backe waren wir bappsatt. Die Würzung, vor allem die Soßen waren allerdings nicht passend. Hätte man viel aromatischer machen können. Ich sag sowas dann auch dem Restaurant, mal sehen ob sie das umsetzen. Aber wer auf Fleisch steht, das Macelleria in der Via Solferino. Reservieren ist Pflicht.

Rückreise

Das stimmt natürlich nicht wirklich. Wir reisen ja im Rund. Da wir gerne noch ein paar Tage in Cecina verbingen wollen, geht es erstmal zurück nach San Vincenzo. Sollte das Wetter passen, direkt weiter nach Cecina.

Die Wettervorhersage war ungenau und bei der Erfahrung der letzten Wochen, es kommt dann doch immer anders als angesagt. Anders ist vielleicht falsch aber ausgeprägter. Wenig Wind in der Vorhersage tendiert zur Flaute, mehr Wind geht immer wieder in Richtung auf die 12.

Und so kam es dann auch.

Wir haben Porto Azzuro bei diesigem Wetter verlassen, der Wind war sehr unbeständig. Flaute, dann wieder ein wenig, dann mal wieder 30 Minuten gute Bedingungen. Wir mussten weit nach Osten um eine lange Kreuz hinzulegen. Zwischen Elba und Piombino verkehren mächtig viele Fähren. Wir wurden als erstes von der Corsika Ferry, der Gelben, überrascht. Eigentlich noch genug Abstand, sicherlich eine Meile, schob das Teil eine dreifache Welle mit jeweils sehr steilen 2 Metern. Der Abstand zwischen den Wellen lag ungefähr in unserer Bootslänge. Das war keine schöne Erfahrung, als wenn man durch eine hohe Brandung raus will.

Wir beschlossen diese Fähre ab sofort zu hassen! Der Rus den sie ausgestoßen hat unterstrich das. Auch 20 Minuten danach konnte man den Gestank des Qualms noch in der Nase riechen. Hier sollten die Regierungen mal ansetzen, zig tausende Fährverbindungen alleine hier pro Jahr und alle hauen unglaubliche Mengen Dreck in die Luft.

Wir kommen nur langsam weiter. Der Wind ist ziemlich mau und wir achten auf den Fährverkehr und den ein oder anderen Depp in seinem Motorboot, die uns genau sehen aber anscheinend Spaß daran haben andere Menschen in Gefahr zu bringen. Einige wenige nehmen Rücksicht. Ein paar Grad Kurs ändern und schon haben wir alle Spaß. Hab ich schon gesagt, Motorboote nebst ihren Skippern sind größtenteils (nicht alle) echt eine Plage. Dumm und dreist und keinerlei Anstand und Respekt!

Wir schaffen es durch die Fährlinien und nehmen bei auffrischendem Wind Kurs auf San Vincenzo, dem teuersten Hafen unserer Reise. mit 54,- pro Nacht bei 7.8 Metern echt kein Schnäppchen. Der uns zugeteilte Liegeplatz macht es noch schlimmer. Direkt neben der Zufahrtsstraße in die Marina rein. Aber daneben noch eine Bühne auf der bereits lautstark geprobt wurde. Warum müssen Italiener am Mikro immer schreien? Wir dachten erst an eine politische Kundgebung. Nein, es war eine Veranstaltung mit einer Inklusions-Message. Ich sehe Inklusion mit gemischten Ansichten. Aber echt, wenn man nicht singen kann, dann tut man es nicht, ob man nun ein Handicap hat oder nicht. Wir flüchten in die Stadt!

Aber zuvor noch die feuchten Sachen auslüften. Porto Vincenzo lohnt sich nicht. Die Stadt ist lediglich eine Einkaufsmeile mit Restaurants und das wars. Dahinter plattes Land. Italien verliert in der EM und scheidet aus, also nicht noch ne zusätzliche Party. Wir essen recht gut in einer Weinbar und am Morgen ein kleines Frühstück in der Marina. Die Preis normal, wir buchen das alles unter Erfahrung ab und machen uns auf den Weg nach Cecina.

Cecina

Und als würde sich der Wind von uns verabschieden wollen, gibt er nochmal alles und das gerne aus Richtung Cecina. Zwischen 20 und 30 TWS, einmal unter Land kamen Fallwinde mit deutlich weit über 30 Knoten dazu.

Wir segelten weit raus bis der Wind zuviel wurde, etwas zurück um dann zu kreuzen. Die Abdrift war enorm und wir mussten einige Male wenden um am Ende Cecina zu sichten. Liegeplatz auf einer Außenposition. Leider ein paar mal am Tag ungute Luft wenn der benachbarte Campingplatz wohl seine Scheiße wo auch immer hin entlässt.

Ab da beginnt unser Landurlaub. Unser Auto war, bis auf die Ameisen, wohlbehalten und wir fuhren zu den uns bereits bekannten aber einfach schönen Ecken und Restaurants. Ein paar Eindrücke der folgenden 4 Tage.

Dann ging es an den Kran und wir hatten noch eine Übernachtung in Cecina.

Natürlich mit einem leckeren Abschiedsessen und einem Absacker in der definitiv schönsten Bar am Mittelmeer.

Alles in allem ein traumhafter Urlaub. Nicht ganz die Strecke die wir dachten, aber Elba und Capraia waren so wundervoll, die Region Cecina ebenfalls. Wir haben uns treiben lassen und das Wetter hat uns dabei geholfen, nicht den Seemeilen hinterher zu hecheln, sondern zu genießen.

Auf der Rückfahrt nochmal ein Stopover bei Como und ein schöner Abend mit Freunden. Nach Hause und alles ist gut.

Naja, bis auf den Controller, der ist hin. Nicht überhitzt sondern defekt. Der neue und stärkere Controller ist bereits eingebaut und aus Vorsicht habe ich eine üppige Belüftung installiert.

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