Wie alles begann

Segeln! Und begonnen hat alles mit einer Einladung.

Meine Frau wurde zur Kieler Woche und die Mitfahrt in der Parade eingeladen. Wie durch Zufall war ich einen Tag zuvor ebenfalls auf einem Boot auf der Kieler Förde. Die Santra Barbara Anna von Joey Kelly diente uns als Meetingraum und es hat trotz wenig Wind richtig Spaß gemacht.

Am nächsten Tag sind wir dann, der Einladung folgend, beim Kieler Yachtclub eingelaufen und an Bord der Wylde Swan gegangen. Ein traumhaft schönes Schiff. An der Spitze der Parade segelten wir nur mit einem der Vorsegel und leichtem Rückwärtsgang. Schnell ist sie und der Koch an Bord hat definitiv einen Stern verdient.

Das hat geprägt. Meine Leidenschaft für Wasser hatte ich während meiner Arbeit als Surflehrer in Griechenland ja bereits gezeigt. So war klar, ich will segeln!

Bücher, Foren und das Netz. Die Vorfreude schlug in Euphorie um und es dauerte nicht sehr lange und wir hatten unser erstes Boot.

Natürlich mit dem Namen Wylde Swan.

Ein 470er! Jeder der das Boot kennt denkt nun, der hat doch nen Knall so nen Racer und keine Ahnung. Und damit hast Du recht! Auf dem nahe gelegenen kleinen See haben wir unsere Wylde Swan zwar segeln können aber sicherlich in keinster Weise wie es eigentlich sein sollte. Der Breitenauer See ist nun auch nicht gerade groß. Bei gut Wind musste nach spätestens 3 Minuten ein Mannöver gemacht werden. Das war nervig hat aber Übung gebracht.

Ein wenig später fuhren wir am Brombach See, genauer gesagt in Pleinfeld vorbei um uns den See als neues Revier oder für einen Segelausflug anzuschauen. Wir machten Halt beim Kagerer, einem Segelladen mit Werkstatt um ein paar Teile für unseren 470er einzukaufen. Womit wir nicht gerechnet hätten, „der Kagerer“ war früher ganz flott auf einem 470er in der Olympiamannschaft unterwegs. So bekamen wir eine saugute Beratung und er wusste alles was man über das Boot wissen muss. So zogen wir dann wieder nach Hause.

Nach einem guten Jahr konnte ich die, dann bereits ordentlich hergerichtete Wylde Swan in gute Hände über das Segelforum verkaufen und die ersten Gedanken an ein richtiges Boot kamen auf.


Die Wilde Ente – Etap 21i

Nach wenigen Besichtigungen aber tagelangen Recherchen im Netz haben wir ja gesagt. Ja zu einer Etap 21i. EInem Kleinkreuzer belgischer Herkunft. Was will ich viel schreiben. Alles was wir mit unserer Wilden Ente erlebt haben kann man auf Etap21i.de lesen. Es schwingt einiges an Wehmut mit, wenn ich meinen letzten Blogeintrag dort betrachte. VERKAUFT prangt auf der Seite. Ein wirklich tolles Schiff in sehr guter Bauqualität. Wir konnten sie an Yvonne und Dirk verkaufen und hoffen das wir sie am Brombachsee dann immer wieder betrachten können.

Aber man muß sich eben trennen wenn der Wunsch nach mehr Größe und mehr Speed in einem schlummert. So machten wir uns auf die Suche nach unserem neuen Boot.


Das Lastenheft

  • Trailerbar mit 2.5 to. Zugfahrzeug
  • Nicht breiter als 3 Meter
  • Gute Übernachtungseigenschaften
  • Viel Platz unter Deck ohne Schränke Schots usw.
  • Moderne oder ich nenn es mal geschmackvolle Ausstattung (wir lieben Bauhaus+Moderne)
  • Nicht älter als 6 Jahre
  • Preislich im Rahmen (wobei das echt dehnbar war)

Zur Wahl standen am Ende

  • Bente 24 – zu teuer, Verarbeitung naja
  • Django 7.70 – viel zu teuer um einen Offshore Racer am See zu langweilen
  • First 25.7 – zu schwer und der Ausbau zu heftig
  • Sunbeam 24.2 – zu klein. Ist eigentlich nur 23 Fuss
  • Mak 7 – Schwertkasten baut innen alles zu, nicht wihnlich genug
  • Make 25 – Hat uns auf Bildern gut gefallen, hatten aber keine Info / Ahnung vom Boot
  • Kerkena 7.6 – Django in preiswert. Einziges Manko, das Boot liegt in Tunesien

Wie das Schicksal so wollte hat uns ein Charter an der Schlei die Lust an einer Bente ordentlich verdorben. Das nächste Boot war die Make 25. Unerwartet war es im Winterlager auf der schwäbischen Alb und wir zockelten los.

Top gepflegt stand sie da. Zwei kleine Macken die aber noch repariert werden, sonst tadellos und wir haben uns sehr schnell in das Boot verguckt.

Ich kann meine Frau mittlerweile gut einschätzen wie sie sich verhält wenn ihr was gefällt. Wir ticken da sowieso ziemlich ähnlich. Das Boot ist sehr gut ausgestattet, läßt leider wenig Raum um Verbesserungen auszudenken 🙂

Einzig die Schlafsituation macht uns Schwierigkeiten. Ein Ziel war mehr Raum in der Koje. Die Bootsbreite ist hier eine limitierende Größe und so müssen wir uns damit abfinden das wir entweder gemeinsam in der großen Heckkoje schlafen oder eben getrennt Heck/Bug. Wir werden sehen. Ich habe meiner Frau die Entscheidung überlassen ob das Schlafthema in der Make 25 von ihr abgesegnet wird und es wurde.

Der Diesel wird ausgebaut und durch einen E-Motor ersetzt. Wir haben 90% des Jahres Segeln auf dem Brombach See und meist nur 10% Segeln auf Mittelmeer, Ostsee und wer weiß, velleicht auch mal Segeln auf deme Atlantik. Dort hängen wir einen Benzin AB dran. Es macht einfach mehr Sinn und mit Elektronik kenne ich mich besser aus als mit Dieselmotoren. Die Seetoilette wird ebenfalls ausgebaut. Wartungsintensiv und immer irgendwie muffelig – geht gar nicht. Den Fäkaltank belassen wir für die Waschbecken udn falls wir das Boot irgendwann wieder verkaufen kann alles ordentlich wieder eingebaut werden.

Ein nettes klärendes Gespräch mit dem Eigner und wir waren uns einig. Wir haben ein neues Boot!

Und hier startet der Blog. Viel Spaß beim lesen und kommentieren!

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