Venedig unter Segeln – Mit 21 Fuss in die Lagune

Venedig unter Segeln!

Diese Reise haben wir mit unserem vorherigen Boot, der „Wilden Ente“ gesegelt. Eine unvergessene Zeit und etwas das natürlich nach Wiederholung schreit. Für uns zur Erinnerung, für euch als Inspiration. Tut es!

1.Tag Anreise Venedig

Wir machen einen Stopp Over um am Samstag möglichst früh, oder besser nicht zu spät an der Marina anzukommen.

Stopp Over in Sauerlach in der Sauerlacher Post. Ich hatte angekündigt, dass wir mit einem Boot ankommen. Als wir an das Hotel anfuhren, fuhren wir an einem abgesperrten Parkplatzbereich vorbei. Ca. 20 Plätze waren mit rot-weiß Band abgesperrt. Ich sagte noch lächelnd „ja klar, dass die für uns abgesperrt haben.“ Ich fuhr weiter. Ein Hotelmitarbeiter kam auf uns zu. „Sie können hier parken, für Sie“. Wir waren baff. alle anderen Parkplätze waren belegt. Für uns reserviert. Hammer Service!

Hotel schön. Zimmer groß, sauber und mit 58,- für 2 sehr preiswert. Die Sauerlacher Post ist 100% zu empfehlen. Betten sind auch gut 🙂

Im angrenzenden Restaurant gibt es echt leckeres Helles vom Fass. Das Essen macht portionsmäßig satt, ist aber kein Highlight.

Wir gehen schlafen.


2. Tag Anreise – Venedig unter Segeln

Brenner ohne viel Stau, wir kommen ohne Probleme nach Venedig. Zum Glück keine Video Vignette, da staut es sich dramatisch. Bares ist Wahres und wir sind schnell durch. Das Navi spielt uns einen Streich und wir werden direkt über die Brücke nach Venedig gelotst. 1.5 Stunden zusätzlich. Einmal um die Lagune und bene, Marina di Lio Grando.

Marina di Lio Grando

Venedig wir sind da!

Es ist Samstag am späten Nachmittag. Einkranen ohne langes hin und her. Zum ersten mal den „neuen“ Motor angelassen und um die Marina gefahren um zum Liegeplatz zu gelangen. Das allererste Mal mit der Ente Römisch-Katholisch zwischen Dalben. Die Box ist für ca. 12 Meter gebaut. Festmacher auf Slip reicht nur hinten. Die Dalben sind beweglich – welch Glück :-). Festgemacht, bene!

Alles mit den sehr netten Jungs geregelt und erstmal einen Kaffee. Kaffee aus dem Automaten. Wahrscheinlich der beste Kaffee den wir jemals aus einem Automaten getrunken haben.

Ich bereite alles fürs Maststellen vor. Riggingturm gibts nicht. Evenuell am Kran? Wäre erst Sonntagmittag wieder möglich. Ungeduld, ich habe alles vorbereitet aber meine Muckis überschätzt. Ein angelnder Stegnachbar eilt zur Hilfe. Der Mast steht, die Wilde Ente ist Samstagabend aufgetakelt und segelbereit. Wir haben einen Bärenhunger und sind komplett platt. Eine schnelle Pizza, ein Bier, schlafen.

1. Nacht Venedig mit Schwell

Und wenn ich Schwell schreibe dann ist das Schwell. Die Stege sind schwimmend, jedes Vaporetto bringt die Ente aus dem Gleichgewicht. bis ca. 30 Grad hin und her. Wir schlafen trotzdem. Nicht ganz gut aber dank der Müdigkeit ganz ok.


Tag 2 – Venedig unter Segeln

Der 2. Tag beginnt mit ein paar kleinen Einkäufen und ein wenig Nervosität. Erstmal raus und den Motor kennenlernen. Ablegemanöver abgesprochen und es ging ganz gut. Raus aus der Marina und den extrem breiten Kanal entlang. Der Honda tuckert brav und ich teste mal Auf zu stoppen. Sehr geil, kurz gedreht Ente steht. Wie es sein muss. Klasse. Wieder in die Marina und für „große“ Fahrt fertig machen.

Venedig unter Segeln     _PKL4688     Venedig unter Segeln

Wir gehen noch etwas spazieren und laufen an die Landzunge von Ca´Savio und genießen den Sand und den Blick.

Es ist Mittag, der Wind frischt auf und wir legen ab in Richtung Mittelmeer. Nach 20 Minuten motoren wagen wir uns die Segel zu setzen und steuern bei 7-8 Knoten Wind auf Halbwindkurs dem Mittelmeer entgegen. Auf der Höhe von Venice Approach freuen wir uns. Wir sind im Mittelmeer. Die Ente segelt wunderbar in der leichten Welle vor Venedig. Raus mit dem großen Tuch und die Küste entlang. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Meine Frau ist begeistert. Wir segeln in den Abend.

 

Am Abend feiern wir den gelungenen Tag in der Osteria Ai Do Campanili in Treporti. Recht lecker aber mit 160,- auch ordentlich üppig.


Tag 3 – Venedig unter Segeln

Der 3. Tag beginnt nach einer wilden Nacht bei ordentlich Schwell. Wir haben uns schon etwas daran gewöhnt und die Nacht war recht entspannt.

Kaffee, schnell noch etwas einkaufen und ab in die Lagune.

Burano umrunden im eigenen Boot ist irgendwie saugeil. Auch wenn wir fast die kleinsten sind, sind wir im Geiste auf großer Reise. Ein kleines Holzsegelboot unter bretonischer Flagge war uns so sympathisch das wir unsere bretonische Flagge zum Gruß hissten.

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In Burano gab es keine Chance anzulegen. Sehr viele Motorboote um uns herum. Sehr viele Idioten mit Mietbooten denen wir am liebsten den Finger gezeigt hätten. Ich mochte Motorboote noch nie. Jetzt sind alle Vorurteile bestätigt.

Wir legen in Torcello an. Und ja, wir sind Banausen. 2 kalte Bier und etwas auf dem Boot relaxen war uns lieber als die Kapelle im Touristenstrom zu erkunden. Wir legen entspannt ab und folgen dem Kanal. Rechts eine Fischerhütte mit Hubnetz. Das Lot sagte uns, bitte nicht weiter. Es ist Ebbe und ich kann den algenbewachsenen Grund sehen. Einen engen Kreis und herjeh, die Ruder sind voller Seegras, wir wirbeln verdammt viel Schlick auf. Gaaaanz langsam wieder in den Kanal. Aufgesessen oder besser „eingeschlammt“.

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Zurück! Der Wind steht gut, Wir setzten die Segel im Canal di Burano bei Übergang in den Canale de Triporti und segeln mit halbem bis raumen Wind den Kanal entlang. Immer mehr Segelboote setzen Segel und ein schöner Anblick. Kurz vor dem MOSE Bauwerk wenden wir und zurück in die Marina.

Burano wollen wir mit dem Wassertaxi erkunden. Aber vielleicht waren wir nur nicht mutig oder frech genug. Naja, ich will es mir mit keinem Kapitän einer Müllschute verschertzen.

Wir essen in einem stark besuchten Restaurant zwischen Ca´Savio und Treporti und haben uns von den vielen italienischen Fahrzeugen davor verleiten lassen. Tourinepp, denn hier machen eben auch sehr viele Italiener Urlaub.


Tag 4 – Venedig unter Segeln

Die Abreise von der Marina di Lio Grande

Wir wollen weiter nach Venedig. Motor an und los. Ziel ist die Marina di San Giorgio. Wir biegen vom Canale di Treporti in den Canale di San Nicolo ein und ab da war Alarm angesagt. Mittags an einem Feiertag. Alles was einen Motor hat ist unterwegs. Die Welle kommt von allen Seiten. Sie ist hoch. Teils schwappt sie weit über den Bug. Wir werden zum Spielball. dazu kommt die Begegnung der beiden Lagunenströme zur auflaufenden Flut. Unser Boot ist gerade noch beherrschbar auch wenn es für die verschiedenen Vaporetto Fahrgäste anders aussieht. Wir werden fotografiert, ständig. Scheint exotisch anzumuten ein so großes Boot unter Deutscher Flagge inmitten der venezianischen, feiertäglichen Rush Hour.

Wir beschließen in die Marina Di Porto Velocio Venziano einzubiegen. Müssen dazu queren. Von Backbord kommen gefühlt 10 Motorboote auf uns zu, was an Steuerbord los ist will ich gar nicht mehr wissen. Vollgas und auf stoppen nach der Einfahrt. Bene! Ein heißer Ritt auf, oder besser mit der Wilden Ente.

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Wir legen mit großem Hafenkino an. Platz Uno, direkt an der Rezeption. Ich habe falsch verstanden und setze rückwärts an. Auch ok. Nur ist das in einer 500 Boote Marina nicht ganz so toll wenn dir alle ins Cockpit schauen. Egal. Angelegt, angemeldet und ab in die Dusche.

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Neben einen Italiener auf die Hafenkino Bank gesetzt und er beginnt zu erzählen. Ist 80 und das ganze Leben gesegelt. „Schönes Boot“ meint er. „Heute alles so groß, so laut, kein Gefühl“ Ich stimme ihm zu und schau auf unsere kleine Wilde Ente. Er erzählt noch von seiner alten Liebe, ein Holzboot aus den 60ern das er aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr segeln kann. Ganz nebenbei die Geschichte wie er das Stück Land gekauft hat und die Werft nebst Marina aufgebaut hat.

„Wenn Du mit deinem Boot durch diese Welle kommst, dann kannst Du auch Kap Horn“. Bin wahrscheinlich sichtbar gewachsen als er das zu mir sagte. Gutes Gefühl! Sehr netter alter Mann der beim Anblick der Boote immer noch ein Funkeln in den Augen hat.


Tag 4/2 – Venedig unter Segeln

Wir machen uns zu Fuß auf nach Venedig. Die Marina liegt perfekt. In 15Minuten könnte man am Markusplatz sein. Wir beschließen den sehr sonnigen Nachmittag in einer kleinen Trattoria abseits vom Touristikrummel im Schatten zu verbringen und freuen uns an den Straßenszenen. Zurück aufs Boot und etwas ausspannen, schreiben und merken das es hier nicht so gut riecht wie die Tage zuvor. Naja, eine Nacht. Es ist ja aber erst früher Abend.

Zurück in die Stadt. Es ist der Tag der Revolution, deshalb auch der Höllenverkehr auf den Kanälen und wir freuen uns auf Venedig am Abend.

Der Abend war schön. Viele Eindrücke, viele Touristen. Wer hat gesagt das Venedig am Abend leer sei? Das Essen war nicht erwähnenswert, eher schlecht. Wenn ich das kulinarisch mit Rom vergleiche bin ich (noch) nicht begeistert. Aber die vielen kleinen Brücken bei Nacht, die Ausblicke, wundervoll.


Tag 5 – Venedig unter Segeln

Wir tuckern den Canale Scoasse hinunter, umkreisen Poveglia und setzten an der Hafeneinfahrt Porto di Malamocco die Segel. Wundervoller Wind aber leider steht die Sonne hoch über uns, kein Schatten machbar. Egal, die Ente segelt mit 7!! Knoten nach GPS und der Code Zero zeigt was er kann. Der Wind liefert 9-10 Knoten konstant, ein Traum. Wir genießen den Tag auf dem Boot und segeln bis Jessolo und zurück in den Venezia Approach / Porto di Lido.

Wir wagen es. Die Marina St. Giorgio schräg gegenüber des Markusplatz. Wohl nicht ruhig aber die Marina mit dem geilsten Ausblick. Und wegen der Ruhe geht man nicht nach Venedig. Wir haben gesehen das Boote bei der Einfahrt direkt abgelehnt wurden (warum auch immer). Wir steuern zielstrebig in die Einfahrt, starke Strömung erfordert Vollgas und auf stoppen direkt neben dem Hafenmeister. Buongiorno! Eine Nacht möglich? Ein sehr freundlicher und lustiger Hafenmeister lotst uns zum Liegeplatz. Welche Seite? Na die mit Blick auf „den Strip“.

Anlegen mit Hindernissen. Die Festmacher der Marina sollen benutzt werden. Ähm, leider viel zu kurz. Hier liegen lauter dicke Pötte. Eins schöner als das andere, richtig schöne Boote, keine Motorboote. Wir nehmen unsere langen Festmacher die gerade so reichen.

Aussteigen und den Blick genießen. Hammer!

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Wir gehen Duschen. Die Duschen sind leider ziemlich entfernt. Egal, im Gebäude des Segelgymnasiums gibt es einen Steg im Schatten mit schönen großen Korbsesseln um der knallenden Sonne aus dem Weg zu gehen.

Wir bekommen eine Infomappe vom Hafenmeister mit allen Infos zur Marina sowie Vaporetto Fahrplan und einen Stadtplan. Klasse Service. Ab in die City.

Erst ein Bier! Ich bestelle ein Grande und bekomme einen Liter. Lachend fand ich die Menge meinem Durst angemessen. Das knallte ordentlich rein. Wir wollten heute gut essen! Die Restaurantempfehlungen sind leider viel zu weit entfernt und so haben wir wieder das Nachsehen. Nicht lecker und teuer. Dazu ist der Service genau bis nach der Bestellung freundlich.

Ein virtuoser Akkordenspieler gibt sein Bestes. Super gut gespielt und man muss sich fremdschämen wenn man sieht wie von den Nachbartischen Centstücke in den Hut geworfen werden. Mir ist es einen Schein wert. Und so spielt er noch ein Stück für uns.

Zurück ans Boot, an die Kaimauer gesetzt und die Szenerie mit Gitarre und Rotwein begleitet. Klasse! Wir schlafen tief und fest.


Tag 6 – Venedig unter Segeln

Boot putzen, Moskitos vertreiben und beschließen heute verstecken wir uns vor der Sonne. Meiner Frau geht es nicht so gut und ich kann nach den gestrigen Abend auch etwas Ruhe brauchen.  Bei dem Ausblick!

Und dann zieht es uns doch in Richtung Mittelmeer. Ihr geht es nach ein paar Kalorien und viel Wasser wieder besser und wir legen ab. Kurz vor dem Tor zum Mittelmeer meint meine Frau „wie schaut es denn mit dem Sprit aus? Ich „locker!“. Irgendwie muss ich dann aber doch nachschauen. Ein dickes fettes „E“ wird angezeigt. Quasi leer. Macht ja nix, der Ersatzkanister ist ja …….. Scheibenkleister, im Auto. Wir werden nervös und nehmen Kurs auf die nächste Tankstelle. Welch Glück, das wäre dann die Marina di Lio Grande wo auch unser Auto nebst Kanister verweilt. Ich hab echt Schiss mitten auf dem Kanal ohne Sprit liegen zu bleiben. Anker vorbereiten, Segel setzen und, zu unserem Unglück frontal gegen den Wind kreuzen. Der Motor läuft im Leerlauf mit, der Wind verzieht sich völlig. Nach einigen Schlägen Segel runter und Gang einlegen. Insgeheim Stoßgebete gen Neptun gerichtet und wir schaffen es. Anlegen, Tanken, den Kanister holen und auch noch die Kühlbox. Wir haben sie mitgenommen um für die Rückfahrt Käse zu kühlen. 32 Grad mit 40 Grad Gefühl lassen unseren Wunsch nach ab und an etwas Kühles erwachen.

Der Motor ist bei Vollgas ein echter Säufer. Sobald man aber ein Stück zurücknimmt und 4 statt 4.5 Koten macht, braucht er nur noch ca. 1.5 Liter pro Stunde. In der Lagune muss man allerdings häufiger auf Vollgas gehen. Somit heißt es in Zukunft öfter mal nachschauen.

Zurück an Bod gehts in Richtung Meer. 2,5-3Knoten Wind lassen uns nach einer Stunde „KeinWindSegeln“ umkehren. Wir werden von einem Zweimaster verfolgt. In einigem Abstand. Irgendwann zieh ich eine Schleife „den will ich mir aus der Nähe anschauen“. Groß, Stars and Stripes, Namen konnten wir nicht identifizieren. Schönes Schiff. Deren Mannschaft schaut rüber. Wir staunen und drehen dann ab, wieder in Richtung Marina di St. Giorgio.

Anlegemanöver sehr ordentlich. Ebbe. Aus dem Boot kommen ist schwierig durch die sehr hohe Kaimauer aber machbar. Duschen, Vaporetto, Trinken, Essen, Genießen.

Pomodoro Rosso, neapolitanische einfache aber schmackafte Küche, preiswert. Bene!

Noch ein Glas Rotwein auf der Ente (leicht gekühlt 🙂 ) und schlafen. Morgen gibts vormittags ordentlich Wind und dann soll es erstmal für ein paar Tage Sense sein. Richtung Süden. Zu gerne würde ich ja in den Süden an den Stiefel segeln …….


Tag 7 – Venedig unter Segeln

Ablegen nach Chioggia. Der Hafenmeister verabschiedet uns bei seinem morgendlichen Rundgang.

Wir segeln nahe der Küste. Ein Sperrgebiet lässt uns die Wahl weit raus oder eben nahe der Küste. Ich wäre gerne weiter raus aber füge mich. Mit was wir nicht gerechnet haben sind die Unmengen an Fischernetzen die entlang der Küste beflaggt sind. Wir haben nur einen schmalen Korridor und haben so die Möglichkeit unsere Kreuzkünste zu perfektionieren. Wind ist gut aber wir machen durch die sehr kurzen Schläge sehr wenig Fahrt. Am Nachmittag kommen wir in Chioggia an. Die erste Marina ist dank ihrer hohen Kaimauern ein no go. Weiter zur Marina Porto San Felice. Gleich vorn angelegt und zum Hafenmeister gewackelt. Ganz nette Entfernungen gesäumt von vielen schönen Yachten und Motorbooten. Schwimmsteg – bene!

Ricardo erwartet uns am Boot und stellt uns vor die Wahl, hier außen liegen bleiben oder weiter rein. „Molto bla bla weil Wochenende“ am innen liegenden Liegeplatz. Wir entscheiden uns für „bla bla“. Ricardo macht ein riesiges Heiho ums Anlegen. Wir hätten es eben klassisch gemacht, Leine an die Dalben, hinten und gut. Nein, hier wird quasi mit der Schieblehre eingeparkt. Der Platz reicht für mindestens 40 Füsse, unsere Leinen nicht wirklich. Auf Slip benötigen wir zwei lange Leinen vorn, pro Seite. Macht ca. 27 Meter. Passt dann doch. Neben uns 40 und 42 Fuss, Beibootgefühle kommen auf.

Und wieder einmal ungläubige Blicke auf unser kleines Boot. Duschen!

Die Marina ist sehr gut ausgestattet, lediglich das Chipsystem nervt etwas. Strom und Wasser sind gefühlt recht teuer (wird immer angezeigt), die Kühlbox bleibt trotzdem an.

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Ab in die Stadt und die erste Trattoria beschert uns ein leckeres Abendessen. Prosecco gibts hier in 1/2 Liter oder der Literkaraffe. Kommt uns entgegen.

Zurück am Boot fallen gefühlt unendlich viele Moskitos über uns her. Wir beschließen uns in der Marina Bar Schutz zu suchen. so machen es auch einige andere.

Die Biester kommen recht pünktlich um 20.15 und bleiben bis 22.30. Danach ist alles vorbei als wäre nie etwas gewesen, Wir beschließen unseren Abendablauf danach auszurichten, zur Sicherheit nehmen wir aber doch noch das Moskitonetz zur Hilfe.

Die Nacht wird ruhig, nicht zu warm und kein Moskito im Boot, bene.


Venedig unter Segeln – Der 8. Tag – In Chioggia

Landgang 🙂 in Chioggia. Wir laufen am Vormittag bei 30 Grad in die Stadt. Wildes Treiben auf der Straße. Gestikulierende Italiener, Hupen, schöne Frauen und viele Fahrräder und E-Biker. Chioggia ist Italien. Italien wie man es sich vorstellt. In den engen Gassen flüchten die Italiener vor der sengenden Mittagshitze, der typische Fischereigeruch weht um die Nase. Chioggia ist Fischfang und so laufen wir an einer Garage vorbei die zur Karaoke Bar umgebaut wurde. Gut 20 Männer singen lautstark Lieder, nicht mehr ganz nüchtern aber voller Inbrunst. Fischer nach erfolgreicher Ausfahrt? Wir wissen es nicht aber es amüsiert uns. Noch viele Meter begleiten uns die Gesänge bis wir in den Markt einbiegen. Wir beschließen Obst zu kaufen und am Hafen zu Picknicken. Schöne Stände mit üppigem Gemüse und Obst wecken den Wunsch nach einer Küche in mir. Sehr schön.

Ein schattiges Bänkchen ist schnell gefunden und so stärken wir uns bevor es wieder zum Shoppen ins Getümmel geht. Da wir viel zu wenig Klamotten für solch heißes Wetter dabei haben gibt es ein paar luftige Kleidungsstücke und noch ein größeres Moskitonetz. Wir hangeln uns von Bar zu Bar, von Aqua zu Aqua und bleiben letztendlich in einer kleinen Bar gegenüber einer Bootstankstelle in der Hafeneinfahrt hängen. Hafenkino quasi und es macht uns Vergnügen. Wir schätzen wie viele Liter in die teils monströßen Motorboote gepumpt werden. Eine unwahrscheinliche Vergeudung von Ressourcen. Ein schöner Segler hat schnell aufgetankt, hat aber trotz 38 Fuss seine lieben Probleme mit den Wellen der Motorboote. Langsam machen weil Tankstelle usw.? Nicht doch. Meine Meinung über Motorboote nebst deren Besatzungen festigt sich zusehens.

Um das neue Moskitonetz über der vorderen Lucke zu befestigen kaufen wir noch etwas sehr dickes Tau um das Netz zu einem Ring zu nähen. Wir kommen wieder an der Fischer-Karaoke Bar vorbei. Sie singen noch immer, mittlerweile alle in Badehose. Die Stimmen sind etwas mitgenommen. Wir müssen lachen. Ahh, vielleicht wegen dem anstehenden Endspiel der Championsleague? Wer weiß?

Zurück am Boot versuche ich mich am Moskitonetz an Tau nähen, scheitere und schneide mir dabei noch heftig in den Finger. Meine Frau übernimmt, ich gehe duschen.

Abendessen nach Moskitoflug. Wir sitzen auf der Terrasse der Marina Bar und schauen uns die einlaufenden Segler an. Ein wunderschöner kleiner Zweimaster aus Holz läuft ein und ich ärgere mich dass ich die Kamera nicht mit habe. Bei einem Spritz warten wir auf das Eintreffen des ersten Moskito und ab ins Restaurant der Marina.

Wir stellen uns ein leckeres Menü zusammen und ich muss dem Kellner Novizen klar machen dass die alte Regel Weißwein dazu, Rotwein hierzu längst passé ist. Wir haben Lust auf etwas schweres Dunkelrotes und bekommen einen sehr leckeren Valpolicella. Das Essen ist wirklich exzellent. Die kleine Karte schränkt ein wenig ein aber am Ende sind wir satt und glücklich. Die rechte Seite der Bar ist von Juventus Fans belagert die gegen Barcelona im Endspiel spielen. Interessiert uns nicht. Stimmungstechnisch gehe ich von einer Niederlage von Juventus aus.

Die Marina war eine gute Wahl. Morgen startet eine lokale Regattawoche und wer weiß, vielleicht machen wir mit? Naja, das Briefing in Italienisch ist die erste Hürde. Wir beschließen morgen Spisegeln zu üben. Die Vorhersage ist passend und das große Becken neben der Hafeneinfahrt von Chioggio wie dafür geschaffen.

Ja, die Marina war eine gute Wahl. Die Bootseigner oder Nutzer dort schrecken mich jedoch. Alles geht ins Meer, ob Benzinkanister ausspülen oder das Boot heftig einshampooniert, eine Menge Drecksäue sorgen für einen schimmernden Glanz auf der Wasseroberfläche, unterbrochen von Schaumflocken. Schämt euch! Der gesamte Umgang mit der Lagune lässt einen an Heuschrecken denken, die Natur wird hier schon maßlos und hirnlos ausgenutzt und getreten.


Venedig unter Segeln – Tag 9

Ich wache sehr früh auf und genieße den Morgen. Leider habe ich vergessen die Sonnensegel zuzuziehen und so ist alles feucht. Naja nicht so schlimm, Tuch und gut. Ich lasse meine Frau noch schlafen, checke den Wetterbericht und surfe ein wenig im Netz. Die Wifi-Architektur der Ente hat sich bis dato als einwandfrei herausgestellt. Die italienische SIM-Karte die ich in Deutschland bestellt hatte liefert durchgängig beste Empfangsqualität. 3 Gigabyte Downloadvolumen waren jedoch viel zu viel. 0,5 GB hätte völlig gereicht für Wetter, Mail und ein paar Whatsapps.

Ein wenig Heimweh nach unserem Hund macht sich breit. Es ist auch zu Hause sehr heiß. Unser schöner Garten wird ordentlich leiden. Schwägerin und Schwager haben allerhand mit dem Gießen zu tun.

Regatta! Naja, es gibt eine Regatta des Porto San Felice Segelclubs und wir schauen es uns an. Schnell noch zwei Panini eingepackt und ab geht es. Erste Aktion Tanken. Eine Schlange vor der Tanke in einem schmalen Kanal fordert mir alles ab. Auf beiden Seiten liegen Fischerboote relativ knapp mit ihren verrosteten Kanten. Ich schaffe es mich auf der Stelle zu halten trotz gut Wind und der Strömung der gerade steigenden Tide.

Angelegt – bene. Ein wenig Sprit und weiter zum Regattastart. Durch das lange Warten an der Tanke sind wir zu spät. Egal, der Wind schläft ein. Anfangs gut 8 geht nach 2 Stunden runter auf 3 mit einer ¾ Meter Welle und massig dammische Motorboote unterwegs. Groß runter, Fock rein und der Honda bringt uns zuverlässig in die Marina.

Die Hitze ist unerträglich. Ente abspritzen, Duschen und dann das windigste Eck der Marina Bar Terrasse ausgesucht, Bier. Der Tag war nett aber etwas mehr Wind wäre dann nicht schlecht gewesen. Die Regatta wurde dann auch vorzeitig beendet als der Wind dann komplett weg war. Wenn ich denke wie viel und häufig Wind wir am Großen Brombachsee haben.

Die einlaufenden Schiffe entschädigen wieder. Besetzt mit sonntäglichen Großfamilien kam ein Franzose auf einer Janneau mit mindestens 42 Füssen ums Eck. Man hört ein Kommando und 5 Orgelpfeifen Kids nebst Frau werfen die Fender über die Reling und geben ein ok zurück. Voll im Griff die sympathische Mannschaft!

Unser Anlegemanöver war heute vorbildlich. So langsam spielen wir uns ein. Bin zwar grundsätzlich immer noch zu fordernd, aber es wird.

Heute Abend ist Pizza angesagt, Pizza, viel Salat und ein ordentlicher Rotwein. Ich freu mich darauf mit meiner Frau den Abend zu genießen.

Die Pizza in der Marina war genial!


Tag 10 – Venedig unter Segeln

Die Nacht war schwül. Ab morgens drei Uhr startete der Wind exakt wie angekündigt mit bis zu 30 Knoten. Endlich Luft im Boot. Endlich schlafen. Früh raus, naja früher als sonst. Bezahlen und einen letzten Kaffee an der Marina San Felice und noch nen Wimpel besorgen. Den setzen wir natürlich beim Verlassen der Marina und drehen noch eine Fotorunde. Wirklich empfehlenswert!

Wir steuern aufs Mittelmeer, 20 Knoten Wind noch in der Ausfahrt und die Aussicht auf mächtig Welle lassen uns umkehren und den Kanal an Pelestrina vorbeituckern. Sehr beschaulich, entschleunigt, macht Spaß. Nur die Fischerboote die ihre mächtige Welle vor sich herschieben machen uns etwas zu schaffen. Mittlerweile kommen wir damit aber meist glänzend zurecht.

Wir wollen anlegen. Quer an der Mauer. Wir tasten uns ran. Ein Italiener kommt aus dem Haus, wir fragen „für eine Stunde ok?“ „Si!“. Wir sollen am ordentlichen Liegeplatz anlegen. Ich steuere rein und es ist nicht wirklich einfach. Als wir die Ente fast vertäut hatten kommt ein Fischerboot vorbei und schiebt uns eine mindestens ein Meter hohe Welle entgegen. Ich schau auf die Welle und denke an die Versicherung. Wir haben lediglich Backbord vertäut und Steuerbord am Bug war lose belegt. Das Bot erhebt sich gut einen Meter, schlägt gegen die Dalben, ist nicht zu halten und schwankt maximal hin und her. Zum Glück greift die Scheuerleiste in das weiche Dalbenholz. Schock. Alles gut gegangen, wir legen aber sofort wieder ab. Kein Gedanke was passiert wäre wenn wir uns für eine Stunde verabschiedet hätten. Und wieder sch…. Motorboote egal ob Fischer oder nicht,

Auf Höhe Porto Malamoco steuern wir in Richtung Mittelmeer. Ein schöner Wind mit rund 8-9 Knoten lässt uns die Küste auf halbem Wind entlang segeln. Als der Wind auffrischt holen wir den Code 0 ein. Scheibenkleister, ein Schotverschluß löst sich und das Segel ist nicht ganz eingerollt dem Wind ausgesetzt. Ich hole es runter und berge es unter Deck. Weiter mit Arbeitsfock und Raumwind Richtung Venezia.

Nach dem üblichen Motoren kommen wir im Zentrum der Lagune in einige hohe Wellen die uns surfen lassen. Ich habe gut zu kämpfen um die Ente stabil zu halten. Kein Vergleich mit dem Tag der Revolution aber nicht ganz einfach.

Wir machen einen Schlenker um uns die 48 Meter! Segelyacht Nativa anzuschauen.

Groß ist sie, aber die dahinter liegende Phelan Good, der Zweimaster den wir uns bereits in Fahrt angeschaut haben, ist viel aufregender obgleich man wenig sieht. Wir beschließen morgen mit den Veporetto rüber zu machen.

Sicher wieder in der Marina Di Porto Velici Venezia legen wir neben einer  38er Bavaria mit Heimathafen Offenbach an. Essen und ein Weinchen an Bord der Wilden Ente.


Tag 11 – Venedig unter Segeln

Wir wachen auf und ein nicht leckerer Geruch weht uns um die Nase. Es ist Ebbe und es stinkt nach Fäkalien. Lassen die hier alles einfach so in die Lagune? Wir machen schnell und entkommen dem Gestank. Richtung Fähre, Vaporetto.

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Eigner geht oder besser wird befördert….                                        Getränkelieferant kommt.

Schiffe gucken (siehe Tag 10). Die Phelan Good, der US-Zweimaster ist einfach nur schön. Der Aufbau der Brücke ist etwas ungewöhnlich wie ich meine aber super schön. Daneben die Nativa, eine echte Protzgurke. Die „Backskisten“ gehen hydraulisch auf, das hat unser Boot drinnen Platz. Die blaue Metalliclackierung ist allerdings schon ein Hingucker und der Mast, ja der Mast ist ne Hausnummer. Die 5,5 Meter Tiefgang stehen dem entgegen. Aber wir wollten ja eigentlich eine Vaporetto Tour machen und so nehmen wir das nächste Wassertaxi in Richtung Murano.

Murano ist die Insel der Glasbläser. Das erkennt man nach den ersten 10 oder auch nach 1000 Metern. Ein Glas“Kunst“-Laden nach dem anderen. Bei der Menge an Kitsch suche ich nach Kartons mit dem Aufdruck „Made in China“. Was uns gefällt wollen wir uns nicht leisten, was im Rahmen wäre gefällt uns nicht. Viel Kitsch, sehr viel Kitschiges.

Murano wird umlaufen, man könnte ja etwas verpassen, ein zwei Tankstops und dann weiter mit dem Wassertaxi nach Burano.

Burano hatten wir ganz zu Anfang ja bereits mit der Ente umrundet und so wird es Zeit für Burano „DownTown“. Die schönsten bunten Häuser verstecken sich abseits der Touristen-Highways. An manchen Häusern sieht man die vielen Schichten Farbe die im Laufe der Zeit des Nächtens aufgetragen wurden. Es muss immer eine neue Farbe sein. Rot mit Rot zu überstreichen wäre ein Frevel.

Wunderschöne Gassen mit wirklich schönen Eindrücken des Lebens auf Burano. In einem kleinen Laden lassen wir uns zwei Paninis machen und trinken einen Eistee dazu. Preiswert, schmeckt und hält nicht auf.

Mittlerweile brennt die Sonne wieder unerbittlich und wir suchen uns einen Schattenplatz.

Am Abend soll es natürlich nochmals nach Venedig gehen. Nicht vorher ans Boot, dort stinkt es nur. Also zurück mit dem Taxi und in Guidecca ausgestiegen. Guidecca liegt gegenüber dem Markusplatz, neben St. Giorgio. Wir dachten da wäre es eventuell etwas „italienischer“. Nein, ist es nicht. Für ein Gläschen Wein ist aber noch Zeit. Im Stehen und mit Blick auf den Kanal wie es sich gehört.

Das Taxi bringt uns auf die andere Seite. Ups, falsche Richtung. Egal, wir lassen uns treiben. Nach dem Aussteigen trieb uns die Hitze und eine leichte Missweisung quer durch Venedig. Viele Gassen, einige Sackgassen und immer wieder ein unüberwindlicher Kanal. Der Stadtplan war keine große Hilfe und so musste die Himmelsrichtung als Wegweiser herhalten und funktionierte wie immer tadellos. Dennoch sind wir gut 2 Stunden bei maximal schwüler Hitze durch Venedig gewandelt.

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Vollkommen durchschwitzt will ich vor dem Essen dann doch noch kurz ans Boot und ne schnelle Dusche nehmen. Gesagt, getan und zurück in die Stadt. Mittendrin ein kleines Lokal mit Clapton aus den Lautsprechern, Klimaanlage und ein singender freundlicher Wirt. Bingo!

Essen war wieder klassisch venetianisch, einfach, wenig Raffinesse aber der Hauswein war ein Knaller. Ich lobte den Wein und gleich kam die Info woher und er hole sich den Wein aus dem Süden, was man sonst hier als Hauswein ausschenkt kann man nach seiner Meinung ja nicht trinken. Wirklich sehr lecker und die Karaffe die einen Liter enthalten sollte hatte mindestens 1,5 Liter geladen.

Leicht angezündet genießen wir die langsam abklingende Wärme und machen uns durch die Gassen zurück auf die Ente. Todmüde fallen wir in die Koje, der Gestank stört uns heute nicht. Morgen aber schnell weg.


Tag 12 – Venedig unter Segeln

Am letzten Tag wollen wir segeln! Die Bora der Nacht die bis in der Lagune noch für ordentlich Welle sorgte hat das Mittelmeer gut aufgewühlt. Der Wind war gegen 10 Uhr zwar wieder recht konstant auf phantastischen 10-12 Knoten.

Beim aufs Meer raustuckern entschieden wir uns dann aber umzudrehen. Die Welle war uns einfach zu hoch. Am letzten Tag nicht auch noch etwas riskieren. Wenden und zurück. Auf der hohen einlaufenden Welle tänzelte die Ente surfenderweise zurück in die Lagune. Glück gehabt, der Wind schlief 15 Minuten später auf 3-5 Knoten ein. So entschieden wir uns für eine letzte Kanalfahrt und konnten hier und da noch mit dem gesetzten Code 0 eine wenig segeln.

Zurück an unserer Ausgangsmarina legten wir das beste Anlegemanöver ever hin. Klasse! Schiff klar machen und uns für den kommenden Tag zum Kranen anmelden.

Einkaufen!

Die diversen leckeren Dinge wie Aperol, Campari, Parmesan uva. Sind hier um einiges preiswerter. Ein Angebot Prosecco zu 5 Euro (bester Preis in DE = 12 Euro) hat uns dazu verleitet die Ladungsgrenzen unseres Wagens anzukratzen. Der Käse in die Kühlbox und zurück.

Zum Essen ging es nach Treporti. Ich verwechselte die Restaurant-Empfehlung meines Bruders und wir landeten im Restaurant „Locanda de Zanello“.

Das Essen war maßlos überteuert und schmeckte nicht. Absolut banale Küche. Ich rege mich wieder mal auf wie man mit solch einer Fülle an guten Zutaten der Gegend so einen Mist aus der Küche schicken kann. Im Tripadvisor lauter gute Bewertungen. Ok, das Klientel ist definitiv nicht verwöhnt. So die wir machen uns bei 30 Grad trotzdem ganz chic und gehen teuer essen, das darf man dann natürlich nicht negativ bewerten.

Wir beschließen in Zukunft erst eine einzige Vorspeise zu bestellen, zu versuchen und dann das eigentliche Essen zu ordern

Zurück an Bord, ein Weinchen und schlafen mit Schwell. Der macht uns rein gar nichts mehr aus. Haben wie zwei Steine geschlafen.

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Tag 13 – Abriggen

Es treibt und um ca. 6 Uhr aus dem Boot und wir riggen die Ente ab. Hätten uns gar nicht so beeilen brauchen, der Kranmeister kam erst gegen 9.30 Uhr. Raus aus dem Wasser und leider 2-3 cm zu weit hinten auf den Trailer geladen was ich dann beim Fahren gut merkte. Wieder was gelernt, Achslast prüfen!

Noch schnell alles befestigen und grob reinigen. Und los!

Wir fahren bis kurz vor München und beschließen eine Nacht im Hotel zu schlafen. Kurz telefoniert und im selben Hotel ein Zimmer gebucht und die bitte mir wieder einen Platz fürs Boot zu ermöglichen. Am Telefon klang die Frau nicht sehr erfolgversprechend da sie ziemlich voll sind. Nach zwei Stunden kamen wir an und es war wieder für uns abgesperrt. Superklasse Service.


Tag 14 – Heimreise

Früh morgens los und ab in die Heimat.

 

Resümé unseres Venedig Törns

 

Vorneweg, es war ein wirklich phantastisches Erlebnis und wir können es nur jedem raten. Die Wasserwege der Lagune sind mit unserem kleinen Boot ab und an recht heftig (Feiertags mittags = nogo) aber man kommt eben fast überall hin. Anlegen ist oft nicht möglich oder wird mit Mörderschwell bestraft. Aber, tut es! Nehmt euch die Zeit für die Lagune, für Venedig und vor allem für Chioggia! Alles auf dem Wasser und eigenem Kiel ist so viel aufregender als im Wassertaxi oder gar mit dem Auto.

Die Marinas waren fast alle gut. Herausragend sicher Chioggia und die Sanitäranlagen und Freundlichkeit der Marina di Lio Grando. Der Blick der Marina St. Giorgio ist durch nichts zu übertreffen. Das einzige Manko war eigentlich der Gestankan der Marina Di Porto Velocio Venziano und ihre Sanitäranlagen waren auch mal neuer. Dafür liegt sie bastens um Venedig zu Fuss zu erkunden.

Kulinarisch ist, nach unseren vielen Reisen in der Toskana, im Tessin, in Rom und tief im Süden, die venezianische Küche eine herbe Enttäuschung. Auch für viel Geld ist meist nichts zu machen.

Der gesamte Aufwand inklusive dem morgigen Einkranen würde ich als ok bewerten. Sicherlich wären 3 oder 4 Wochen besser aber wir wussten ja nicht wie das wird, zu zweit auf 5 m² unter Segeln. Es wurde bestens. Schön und harmonisch.

Dolce Vita!

Anmerkung: Ich habe noch viele dokumentarische Bilder von unseren Mobiltelefonen. Mal sehen ob ich da was draus machen kann. Da sind die meisten Segelbilder mit bei, obgleich ein Bild auf einem kleinen Boot meist recht unspannend ist und wenns richtig spannend wurde hat keiner nach nem Foto gegriffen 🙂

3 Kommentare

  1. Sehr schöner Törnbericht! Wir haben auch mal überlegt mit unserer 21i im Mittelmeer zu fahren. Aber ich habe von abstrusen Hafengebühren gehört, die mich bislang abschrecken. Mit einem so kleinen Boot ist man ja immer auf Marinas angewiesen. Kannst du bitte noch was zu den Kosten für Liegegebühren und fürs Kranen schreiben?

  2. Eine schöne Geschichte! Gratuliere. Nur in Torcello habt ihr etwas vesäumt. Der Blick vom dortigen Campanile über die nördliche Lagune ist grandios.

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